Österreich

Leopoldstadt-Chefin zitiert Bezirks-FPÖ zu sich

Heute Redaktion
Teilen
Uschi Lichtenegger, Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt (Grüne)
Uschi Lichtenegger, Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt (Grüne)
Bild: Denise Auer

"Ich fordere Konsequenzen seitens der Bezirks-FPÖ", so Bezirksvorsteherin Lichtenegger (Grüne) zum erneuten Fund von Nazi-Liederbüchern bei einer Leopoldstädter Burschenschaft.

"Nachdem nun ein neues Nazi-Liederbuch bei der Burschenschaft Bruna Sudetia gefunden wurde und die Bezirks-FPÖ bislang auf den Skandal, in dem Brunen-Obmann und Bezirksrat Herwig Götschober verwickelt ist, nicht reagiert hat, habe ich die Bezirksverantwortlichen zu einer Aussprache geladen", so die Bezirksvorsteherin der Leopoldstadt, Uschi Lichtenegger. Wie berichtet, waren neue, schwer belastendende Materialien im Keller der Burschenschaft in der Leopoldstadt gefunden wurden. Götschober habe sich zwar als Mitarbeiter des Kabinetts von Norbert Hofer beurlauben lassen, sein politisches Mandat in der Leopoldstadt bislang aber behalten. "Das halte ich angesichts der Umstände für untragbar", so Lichtenegger in einer Aussendung am Freitag.

Lichtenegger will nun von der FPÖ Leopoldstadt wissen, wie sie zu reagieren gedenkt, denn "business as usual" sei in dieser Situation "nicht akzeptabel": "Wir stehen im Gedenkjahr, wir haben bereits einige Veranstaltungen im Bezirk, bei denen ich als Bezirksvorsteherin zu den Vorfällen Rede und Antwort zu stehen habe."



Bezirkschefin attackiert Rechtsanwalt

Befremdlich ist für Lichtenegger auch die Teilnahme des Rechtsanwalts Werner Tomanek an der gestrigen Pressekonferenz von Götschober. Tomanek, der unter anderem den Holocaustleugner Gerd Honsik verteidigt hat, ist laut der Bezirkschefin selbst "Mitglied der rechtsextremen Burschenschaft Olympia" und wolle das "Verbotsgesetz abschaffen", weil er es für "überholt" hält: "Das unterhöhlt eine glaubwürdige Distanzierung Götschober von antisemitischem und neonazistischem Gedankengut massiv. Ich will daher nun auch auf Bezirksebene Konsequenzen sehen." (Red)