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Leopoldstadt ist Hotspot bei Sexual-Delikten

Heute Redaktion
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Die Anzeigen wegen Vergewaltigung nahmen von 2015 auf 2016 um 8,5 % zu.
Die Anzeigen wegen Vergewaltigung nahmen von 2015 auf 2016 um 8,5 % zu.
Bild: Symbolbild/Fotolia

Der 2. Bezirk ist laut Kriminalstatistik negativer Spitzenreiter bei Sexual-Delikten in Wien: Etwa jeden dritten Tag kam es dort 2016 zu einer Sex-Attacke.

Insgesamt wurden laut Polizei im Vorjahr in Leopoldstadt 115 Fälle von Vergewaltigung oder sexueller Belästigung angezeigt. 2015 waren es noch 71 Anzeigen. Den geringsten Wert gab es mit sechs angezeigten Fällen in Wieden, 2015 waren es hier noch neun Fälle.

Überraschend: Hietzing und Margareten verzeichneten 2016 den höchsten Anstieg bei Sexual-Delikten. Im 13. Bezirk wurden mit 34 Fällen um 164 % mehr angezeigt als noch im Jahr 2015 (13 Fälle). Im fünften Bezirk wurden im vergangenen Jahr 31 Anzeigen (2015: 15 Anzeigen) erstattet, das entspricht einem Plus von 106 Prozent.

Starker Anstieg bei sexueller Belästigung

Insgesamt gab es in Wien 2016 einen generellen Anstieg der Anzeigen wegen Sexual-Delikten. Die Zahl der angezeigten Vergewaltigungen stieg um 8,5 % auf 343 Taten. Diese wurden laut Polizei überwiegend im Familien- und Bekanntenkreis verübt. Ein starkes Plus von 55,6 % gab es bei Anzeigen wegen sexueller Belästigung und öffentlichen geschlechtlichen Handlungen. Wurden 2015 noch in ganz Wien 421 Anzeigen erstattet, waren es 2016 schon 655.

Die Polizei führt den generellen Anstieg der Anzeigen bei sexueller Belästigung und öffentlichen geschlechtlichen Handlungen auf den Paragrafen 218 (Strafgesetzbuch) zurück, der Anfang des Vorjahres ausgeweitet wurde. So sind seit 1. Jänner 2016 auch „körperliche Belästigungen im Bereich der sexuellen Sphäre" (etwa „Po-Grapschen") strafbar.

Polizei verteilte Taschenalarme

Im Rahmen der Aktion "gemeinsam.sicher" verteilte die Wiener Polizei Ende 2016 insgesamt 1.500 Taschenalarme, viele davon am Silvesterpfad. Bei diesen Hand- oder Taschenalarm-Geräten handelt es sich um kleine Anhänger, bei denen etwa ein Stift gezogen oder ein Knopf gedrückt wird. Der anschließende, schrille Sirenenton soll Täter abschrecken und die Umgebung aufmerksam machen.

Ende 2016 sorgte ein Präventionsvideo, dass die Landespolizeidirektion Niederösterreich auf Facebook gestellt hatte, für Aufregung in den sozialen Medien.

(cz)