Österreich

2 lesbische Mamas: Nur eine bekommt Kindergeld

Heute Redaktion
Teilen
Ein lesbisches Paar bekommt zwei Babys, nur eine Mama darf Kindergeld beziehen.
Ein lesbisches Paar bekommt zwei Babys, nur eine Mama darf Kindergeld beziehen.
Bild: iStock (Symboldbild)

Burgenländerin Sandra ist Mama und mit Bernadette verpartnert, die auch ein Kind erwartet. Doch nur eine der beiden Frauen hat ein Recht auf Karenzgeld.

Sie sind seit sieben Jahren ineinander verliebt, seit drei Jahren eingetragene Partner und nun bald beide Mamas. Mit der Erfüllung ihres Lebenstraums fallen die Burgenländerinnen Sandra und Bernadette einer Gesetzeslücke zum Opfer.

Sandra ist seit Mai überglückliche Mutter von Baby Florian, ihre schwangere Frau erwartet ihr erstes Kind im September. Wie der "Falter" berichtet, hat aber nur eine der beiden Mütter Anrecht auf Kinderbetreuungsgeld.

Zwei Mütter mit Babys in einer Familie sind Gesetzeslücke

Das Glück, dass die Frauen gleichzeitig schwanger waren, wird nun durch durch die Rechts-Schieflage getrübt, in die beide nun geraten. Das Familienministerium sieht nämlich vor, dass bei mehreren Kleinkindern in derselben Familie nur einmal Karenzgeld bezogen werden darf, konkret nur für den jüngsten Nachwuchs.

Verfassungswidrig

Würden Sandra und Bernadette beide die staatliche Beihilfe beziehen, wäre das eine Bevorzugung gegenüber heterosexuellen Paaren und somit verfassungswidrig.

Im ORF-Interview betonen die beiden: "Jede Frau, die biologisch ein Kind bekommt, hat auch das Recht es zu betreuen." Bernadette legt nach: "Und jedes Kind hat das Anrecht auf die Mutter", sagt Bernadette. Es gehe ihnen nicht um eine finanzielle Bevorzugung, sondern um die Möglichkeit, ihre Babys daheim zu betreuen, wie andere Mütter auch.

Kein Einlenken vom Ministerium

Sandra ist entrüstet: "Das Familienministerium sagte uns, dass meine Frau mich um meine Rechte beschneidet, weil wir beschlossen haben, ein zweites Kind zu bekommen." Deshalb dürfe sie nicht zu Hause bleiben.

Die beiden haben eine Petition gestartet, um den Gesetzgeber zum Einlenken zu bewegen. (sk)