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"Der gestrandete Wal hat unglaublich gestunken"

Heute Redaktion
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In Rio ist ein toter Wal angeschwemmt worden. Der Schweizer Thomas Tschümperlin war einer der Ersten vor Ort: "So etwas habe ich noch nie gesehen."

30 Tonnen schwer und rund 15 Meter lang war der tote Buckelwal, der am Mittwoch am Ipanema-Badestrand in Rio angespült wurde. Tausende Schaulustige hatten sich im Verlauf des Tages versammelt und knipsten Selfies mit dem Kadaver.

Thomas Tschümperlin berichtet gegenüber dem Schweizer Nachrichtenportal "20 Minuten" von dem Vorfall. Der Eidgenosse war an jenem Morgen als einer der Ersten vor Ort: "Wir joggten zu zweit am Strand, als wir den Kadaver sahen. Unser Erstaunen war riesig." Er selbst habe schon einen toten Pinguin am Strand gesehen, aber nie etwas in dieser Größenordnung. "Da wird einem die eigene Vergänglichkeit wieder bewusst", sagt der 59-Jährige.

"Der Wal hat unglaublich gestunken"

Als Tschümperlin den Kadaver fand, waren erst wenige Leute am Strand. Das änderte sich schnell: "Das Interesse war unglaublich groß", sagt er. "Wir haben mit Einheimischen geredet. Die haben so etwas auch noch nie gesehen, zumindest in den letzten Jahren nicht."

"Der Wal hat unglaublich gestunken", so der Schweizer weiter. "Als wir wieder weiterjoggten, mussten wir uns fast übergeben."

Später am Tag sei der Strand voller Leute gewesen, erzählt er. "Nur dort, wo der Gestank in der Luft hing, legte niemand sein Badetuch aus – verständlicherweise."

Drei Versuche, den Kadaver auf einen Laster zu heben

Am Abend wurde der riesige Kadaver mit drei Baggern 50 Meter über den Strand bis zur Straße gerollt. "Es wurde ein riesiger Aufwand betrieben", sagt Tschümperlin. An der Straße habe ein Kran den Kadaver auf einen Lastwagen gehoben. Das sei alles "topseriös" abgelaufen.

Drei Versuche habe man gebraucht, bis das tote Tier auf den Laster gehoben werden konnte. Den dritten Versuch hielt Tschümperlin mit einem Zeitraffervideo fest. "In Echtzeit dauerte die ganze Prozedur etwa zwölf Minuten", sagt er.

Dann sei der Wal weggefahren worden. Wohin, weiß der 59-Jährige nicht: "Es wäre aber schön, wenn zumindest das Skelett aufbewahrt werden könnte." (nk/20 Minuten)