Motor

Let's go Taigo! Das SUV-Coupé von VW im Test

Mit dem Taigo steigt Volkswagen in das Segment der SUV-Coupés ein. Optisch äußerst sympathisch hat er aber ein großes Ärgernis beim Tempomaten.

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Nachdem sich SUVs in allen erdenklichen Größen fast schon als Standardtyp des Autos durchgesetzt haben, kommen nun die SUV-Coupés. Vor kurzem nur bei Premium-Marken erhältlich, bringen jetzt immer mehr Massenhersteller Autos mit der aktuell besonders beliebten Karosserieform auf den Markt. Und so präsentiert VW den Taigo.

Er ist mit seinen 4,27 Meter nicht nur größer als der T-Cross sondern sogar um 3 Zentimeter länger als der T-Roc. Allerdings ist durch die Coupé-Form mit dem schräger abfallenden Heck der Kofferraum minimal kleiner und fasst 438 Liter anstatt 445 Liter. Und logischerweise ist so auch die Kopffreiheit in der zweiten Reihe eingeschränkter, doch Beinfreiheit gibt es für die Klasse überraschend viel.

Drei Motoren

Dafür macht das Coupé-Heck optisch einiges her. Der Taigo ist den Designern richtig gut gelungen, ohne großartig vom generellen VW-Look abzuweichen. Zugegeben, die Lackierung King's Red und die kleinen Details der gehobenen Ausführung R-Line helfen bei unserem Testfahrzeug.

Dabei handelt es sich um einen 1 Liter großen Dreizylinder-TSI mit 110 PS und 200 Nm Drehmoment, dazu ein 7-Gang-DSG-Getriebe. Das ist motorisch die goldene Mitte; darunter gibt es zum Einstieg einen gleich großen Benziner mit 95 PS und 175 Nm sowie 5-Gang-Schaltgetriebe. Darüber steht ein 1,5 Liter großer Vierzylinder-TSI mit 150 PS, 250 Nm und ebenfalls einem DSG-Getriebe.

Während der günstigste Taigo mit 24.290 Euro in der Liste steht, kommt unserer Fahrzeug auf 34.895 Euro. Denn neben der erwähnten Ausführung R-Line sind noch einige Extras dabei wie das gehobene Infotainment-System Discover Media, ein Keyless-System, 18-Zoll-Reifen und LED-Matrix-Scheinwerfer. Die funktionieren bewundernswert rasch und auf geschäftigen Autobahnen kann man sich dank der Fernlichtautomatik nachts im Sekundentakt ein Lichterspiel ansehen, dass einerseits perfekt die Straße ausleuchtet, andererseits den Gegenverkehr nicht blendet.

Ärgerlicher Tempomat

Überhaupt fährt sich der Taigo angenehm, solange man es nicht sportlich angeht: Mit dem DSG-Getriebe ist die Gasansprache bei einem etwas kräftigeren Druck ein bis zwei Sekunden verzögert – es dauert offenbar ein bisschen, bis das Abgasprofil berechnet ist und man auch wirklich beschleunigt. Und auch das Fahrwerk ist nicht für schnelle Lastwechsel bei raschen Kurvenfolgen im Hügelland ausgelegt. Der Taigo mag es etwas ruhiger und vor allem sicherer.

Es gibt zahlreiche serienmäßige Assistenzsysteme und wie meistens bei VW funktioniert der Spurhalteassistent ziemlich gut. Dafür ärgert man sich über den adaptiven Tempomaten. Der bremst im Stadtverkehr brav an der Ampel hinter dem Vordermann bis zum Stillstand ab. So weit so gut. Doch dann verlangt der Taigo mit einem Warnsignal, dass man seinen Fuß auf die Bremse stellen soll – und wenn man das nicht in Sekundenschnelle tut, schaltet sich der Tempomat aus und der Wagen rollt zielstrebig auf das Heck des vorderen Fahrzeugs zu. Also muss man erst recht rasch auf das Bremspedal springen.

Durchschnittlicher Verbrauch

Das ist einfach nur komplett irritierend, denn der Sinn eines adaptiven Tempomaten, der bis zum Stillstand geht (und auch wieder von alleine anfahren kann) ist ja eigentlich, dass man die Pedale nicht benutzen muss und dem Wagen fast autonom das Fahren überlässt.

Apropos Fahren: VW verspricht 5 Liter auf 100 Kilometer, was natürlich wie immer recht optimistisch ist. Tatsächlich ist man eher mit knapp unter 6,5 Liter unterwegs, was ein guter Durchschnittswert in dieser Fahrzeugklasse ist.