Letta stellt Regierungsteam zusammen

Italiens künftiger Premier Enrico Letta traf am Freitag Präsidenten Giorgio Napolitano, um über seine Konsultationen mit den Parteien in Hinblick auf die Regierungsbildung zu berichten. Die beiden hätten auch die Liste der künftigen Minister erörtert. Die neue Regierung soll aus einer Mischung von Politikern und Fachleuten bestehen.

traf am Freitag Präsidenten Giorgio Napolitano, um über seine Konsultationen mit den Parteien in Hinblick auf die Regierungsbildung zu berichten. Die beiden hätten auch die Liste der künftigen Minister erörtert. Die neue Regierung soll aus einer Mischung von Politikern und Fachleuten bestehen.

Als parteiunabhängiger Experte soll der Generaldirektor der italienischen Notenbank, Fabrizio Saccomanni, zum neuen Wirtschaftsminister aufrücken, berichteten italienische Medien. Einige Minister der Expertenregierung des scheidenden Premiers Mario Monti sollen Gerüchten zufolge im Amt bestätigt werden, wie Justizministerin Paola Severino, Innenministerin Anna Maria Cancellieri und Europaminister Enzo Moavero.

Angelino Alfano, Chef der Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL) um Ex-Premier Silvio Berlusconi, soll das Verteidigungsministerium leiten. Als Arbeitsminister kommt der Mitte-Links-Politiker und Ex-Bürgermeister von Turin, Sergio Chiamparino, in Frage. Monti könnte das Außenministerium leiten. Als Alternative kommt Ex-Premier Giuliano Amato infrage.

Kommt junges Ministerteam?

Der 46-jährige Letta betonte, er wolle Persönlichkeiten mit Erfahrung, aber ohne jahrzehntelange Karriere auf den Schultern, in seiner Regierung. Damit gab er zu verstehen, dass er mehrheitlich relativ junge Minister in sein Team holen wolle, um einen Generationenwechsel in der italienischen Politik zu fördern.

Berlusconi gibt Frauen Vorrang

Der 76-jährige Berlusconi erklärte, er sei nicht an einem Ministerposten im neuen Kabinett interessiert. "Napolitano will in der neuen Regierung einer jüngeren Generation und mehreren Frauen den Vorrang geben. Das schließt mich aus, aber es ist gut so. Ich habe keine Lust, in die Regierung einzusteigen", sagte Berlusconi in einem Interview mit dem TV-Sender "Canale 5" am Freitag.

Der Medienmagnat zeigte sich zuversichtlich, dass eine Große Koalition aus seiner PdL und Lettas Demokratischer Partei (PD) zustande komme. "Die Verhandlungen schreiten gut voran. Von Lettas Seite ist das Verhalten sehr positiv. Es gibt keine wahren Probleme", versicherte Berlusconi.

Fahrplan

Erwartet wird, dass Letta Staatspräsident Giorgio Napolitano am Sonntag seine Ministerliste vorlegt. Am Montag könnte sich dann das neue Kabinett der Vertrauensabstimmung in der Abgeordnetenkammer und am Dienstag im Senat unterziehen.