Wien
Letzte Fahrt für historische Bahn ins Verkehrsmuseum
Fast 95 Jahre lang transportierte die alte Badner Bahn Fahrgäste. Nun trat sie ihre letzte Reise an: Ins Verkehrsmuseum Remise in Wien-Landstraße.
Nach der Übersiedelung eines 123-jährigen Stadtbahnwagens im Mai hat das Verkehrsmuseum Remise (Landstraße) jetzt ein weiteres Ausstellungsstück bekommen. Am 22. September überstellten die Wiener Lokalbahnen eine fast 95 Jahre alte Garnitur, die ab sofort in der ehemaligen Remise Erdberg untergebracht ist.
"Die Fahrzeuge in unserem Verkehrsmuseum machen 150 Jahre Wiener Geschichte greifbar. Mit jeder neuen Garnitur schließen wir historische Lücken und können noch mehr über die Vergangenheit erzählen", erklärt Wiener Linien Geschäftsführer Günter Steinbauer. "Das Museum ist ein großartiges Ausflugsziel und hat einen Wow-Faktor", ist er sicher.
Historische Bahn bringt über 30 Tonnen auf die Schienen
Die über 31 Tonnen schwere historische Badner Bahn stammt aus der Grazer Waggonfabrik, wo sie 1927 hergestellt wurde. Sie war bis in die 1980er-Jahre auf der Strecke zwischen Wien und Baden im Einsatz, bevor sie ausgemustert wurde. Später erfolgte eine aufwändige Fahrzeugsanierung. In den letzten Wochen setzten die Wiener Lokalbahnen das Fahrzeug instand. Den letzten Weg von Inzersdorf ins Verkehrsmuseum in Erdberg konnte das Fahrzeug dann aus eigener Kraft auf Schienen zurücklegen.
"Wir freuen uns, dass unsere historische Badner Bahn ein neues Zuhause gefunden hat und im Verkehrsmuseum Remise für die Öffentlichkeit erhalten bleibt. Als zentrale Verbindung für das südliche Umland von Wien kommt der Badner Bahn bis heute eine wichtige Rolle zu", so Monika Unterholzner, Geschäftsführerin der Wiener Lokalbahnen, dem Betreiber der Badner Bahn.
Remise mit europaweit größter Sammlung historischer Fahrzeuge
In den ehemaligen Hallen der Remise Erdberg befindet sich eine der europaweit größten Sammlungen historischer Fahrzeuge. Über 150 Jahre Wiener Öffi-Geschichte gibt es bei der Dauerausstellung zu sehen. Highlights sind etwa der "Amerikaner", Wiens legendäre Nachkriegs-Bim oder der "Reichsbrückenbus", der 1976 mitsamt der Reichsbrücke in die Donau stürzte.
Zahlreiche Mitmachstationen machen die Inhalte erlebbar und spürbar. Besonders beliebt ist der U-Bahn-Simulator, bei dem die Besucher Platz in einer virtuellen U-Bahn nehmen können. Für die jungen Gäste gibt es eine Rätselrallye quer durchs Museum.
Im Verkehrsmuseum Remise gelten die aktuellen COVID-19 Bestimmungen zum Schutz für alle Anwesenden. Besucher und Mitarbeiter müssen eine FFP2-Maske tragen. Nähere Infos zum Verkehrsmuseum Remise und dem Remise Shop findest Du hier.