Vorarlberg

"Letzte Generation" klebt sich auf Autobahnabfahrt

Die A14 wurde am Mittwoch zum Ziel einer Klebe-Aktion der "Letzten Generation". Die Stelle war nicht ganz zufällig gewählt.

Newsdesk Heute
Klima-Kleber legten am Mittwoch die A14 lahm.
Klima-Kleber legten am Mittwoch die A14 lahm.
Letzte Generation Österreich

In der großen Aktionswoche zum Ende des Sommers haben Aktivisten der "Letzten Generation" am Mittwoch in Vorarlberg protestiert. Gegen 9.30 Uhr legten sie den Verkehr auf der A14 in Richtung der Dornbirner Herbstmesse lahm. Während einer roten Ampelphase betraten sie die Fahrbahn der Autobahnabfahrt Dornbirn Süd.

Flankiert wurden sie von weiteren Demonstranten. Mehrere Personen klebten sich sogar mit Sekundenkleber an den Asphalt. Zwei von ihnen setzten sich nur dazu, um etwaigen Einsatzfahrzeugen Platz zu machen. Die gesetzlich vorgeschriebene Rettungsgasse war dadurch gewährleistet.

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    Klima-Kleber legten am Mittwoch die A14 lahm.
    Klima-Kleber legten am Mittwoch die A14 lahm.
    Letzte Generation Österreich

    "Habe Angst um meine Lieben"

    Eine der Beteiligten war Clarissa Stracke (32). “Ich habe solche Angst um meine Lieben und mich", sagte sie angesichts der jüngsten Hochwasser am Rhein, in Tirol und weiteren Bundesländern. "Was, wenn das Wasser beim nächsten Mal nur ein paar Zentimeter höher steigt? Wird dann, wie in Kärnten im August, unser Haus weggespült? Oder vielleicht zuerst das Haus unserer Nachbarn? Diese Bedrohung ist unfassbar schrecklich", so die Ingenieurin. "Die Regierung muss endlich eingreifen und beginnen, ernsthafte Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, damit wir alle diese Katastrophen nicht erleben müssen."

    Der Ort des Protests war scheinbar nicht zufällig gewählt. "Wir sitzen hier auf einer brandneuen Autobahnabfahrt, die auf Druck der Industrie gebaut wurde. Die Interessen der Vorarlberger:innen haben hierbei keine Rolle gespielt. Ihr Interesse an weniger Verkehr, weniger Lärm und weniger Luftverschmutzung musste der Profitgier weichen", erklärte Wilfried Engel (62).

    Pressesprecherin Marina Hagen-Canaval (27) ging im Anschluss auf das “Aber China”-Argument ein. Die Volksrepublik habe gerade ihre Ausbauziele für Solarenergie fünf Jahre früher als geplant erreicht. "Unsere Industrie hängt nach wie vor am fossilen Tropf. Uns fehlt die billige Energie in der Wirtschaft. China geht voran und wir verschlafen die Transformation."