Lenk-Rakete tötet Hamas-Chef

Letzter Handschlag vom Terror-Boss – dann war er tot

Der Tod des Hamas-Anführers könnte zu einer weiteren Eskalation der Spannungen im Nahen Osten führen. Hamas und Iran drohen mit Vergeltung.
Newsdesk Heute
31.07.2024, 12:40
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Nach einem monatelangen Katz-und-Maus-Spiel hat die israelische Armee Hamas-Chef Ismail Hanija getötet. Er kam am Mittwochmorgen bei einem Luftangriff in der iranischen Hauptstadt Teheran ums Leben, berichtet das iranische Staatsfernsehen. Auch die Hamas bestätigte den Tod ihres Anführers inzwischen und droht mir Vergeltung.

Noch wenige Stunden vor seinem Tod feierte der Hamas-Boss freudig in Teheran. Fotos zeigen den Terrorchef bei der Zeremonie zur Vereidigung des neuen iranischen Präsidenten Massud Peseschkian in der iranischen Hauptstadt.

Lenkrakekete schlug mitten in der Nacht ein

Gemeinsam mit dem Chef des Palästinensischen Islamischen Dschihad, Ziad al-Nakhalana feierte Hanija am Donnerstag den neuen Präsidenten des Iran. Auch mit Irans oberstem Führer Ayatollah Ali Khamenei gab es ein Treffen.

Gestern feierte der Hamas-Anführer (im Vordergrund) noch in Teheran – nun wurde er getötet.
West Asia News Agency via REUTERS

Wenige Stunden später war der Terrorboss dann tot. Iranische Staatsmedien veröffentlichen Einzelheiten zum Tod des politischen Hamas-Anführers. Demnach starb der 62-Jährige bei einer Attacke im Norden der Hauptstadt Teheran. Laut iranischen Staatsmedien habe sich der Top-Terrorist in einer Residenz für Kriegsveteranen aufgehalten.

Möglicherweise wurde der Leiter des Politbüros der Hamas überrascht. Wie die saudische Nachrichtenagentur "Al-Hadath" berichtet, erfolgte die Ermordung in den frühen Morgenstunden mit einer Lenkrakete. Seine Wohnung sei von einem Geschoss aus der Luft getroffen worden, berichtete das Nachrichtenportal Nournews. Die Rakete habe ihr Ziel um 2 Uhr nachts Ortszeit getroffen, heißt es. Weitere Untersuchungen liefen, etwa um zu klären von wo aus das Geschoss abgefeuert worden sei.

Iran droht mit "harter Strafe"

Ismail Hanija, geboren am 29. Januar 1963, war seit 2017 der Anführer der Hamas, die von mehreren Ländern, darunter die USA und die EU, als Terrororganisation eingestuft wird. Er war von März 2006 bis Juni 2007 Ministerpräsident der Palästinensischen Autonomiegebiete und spielte eine zentrale Rolle in den Beziehungen zwischen der Hamas und dem Iran. Hanija war verheiratet und hatte 13 Kinder.

Im Mai 2024 beantragte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs, Karim Khan, einen Haftbefehl gegen Hanija. Ihm wurden aufgrund des Terrorangriffs der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen.

Hamas-Führer Hanija feiert mit Anhängern bei einer Kundgebung im Jahr 2014. (ARCHIVFOTO)
REUTERS/Suhaib Salem/File Photo

Der Tod von Ismail Hanija könnte eine weitere Verschärfung der Spannungen im Nahen Osten bedeuten. In ersten Reaktionen drohten die Hamas und der Iran mit Rache: "Das kriminelle zionistische Regime (Israel) hat unseren Gast in unserem Haus ermordet", erklärte der oberste Religionsführer des Irans, Ali Khamenei. Nun werde es eine "harte Bestrafung geben".

Musa Abu Marsuk, Mitglied des Hamas-Politbüros, erklärte am Mittwoch, die "Ermordung" Hanijas sei eine "feige Tat" und werde "nicht unbeantwortet bleiben". Auch Palästinenserpräsident Mahmud Abbas rief die Palästinenser zu Einigkeit gegenüber Israel auf. Auch ein israelischer Minister reagierte inzwischen: "Hanijas Tod macht die Welt ein bisschen besser", schrieb Amichai Elijahu, Minister für das Kulturerbe, auf der Plattform X.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 08.08.2024, 17:18, 31.07.2024, 12:40
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