Letzter Kampf: Le Pen schreibt seine Memoiren

Der umstrittene Gründer der rechten Front National, Jean-Marie Le Pen, hat ein Buch veröffentlicht. Dabei geht er auch auf seine Tochter und Parteichefin Marine los.

"Fils de la nation", also "Sohn der Nation", heißt das jetzt erschienen Werk des 90-jährigen Jean-Marie Le Pen. Laut Verlag waren die ersten 50.000 Exemplare bereits mit Vorbestellungen ausverkauft.

Dabei gibt er sich bewusst provokativ and kampfeslustig, wie man es von ihm kennt, von Reue gibt es keine Spur. Auch nicht über den Satz, dass die Gaskammern der Nazis "ein Detail der Geschichte des Zweiten Weltkriegs" seien.

Seine Tochter Marine, nannte es einmal "politischen Selbstmord", dass Jean-Marie endlose Lobeshymnen auf Marschall Philippe Pétain hielt, der als Anführer des Vichy-Regimes mit den Nazis zusammengearbeitet hat. In seinen Memoiren nennt Vater Le Pen Petain erneut einen "Helden".

Marine ließ ihren Vater vor drei Jahren aus der Front National ausschließen und will ihm beim Parteitag übernächste Woche den Ehrenvorsitz entziehen. Wenig überraschend wirft Jean-Marie seiner Tochter "Verrat" vor. Denn sie hatte die teils rechtsextreme Rhetorik der Partei zurückgeschraubt und sie für gemäßigtere Bürger wählbar gemacht – etwas, dass ihr Vater Jean-Marie bis heute übel nimmt. (red)