Österreich

Letzter Prater-Strizzi sagt "Adieu" zum Milieu

Starker Stoff aus Halbseide: "Cadillac-Freddy" Rabak schrieb über sein Leben als Zuhälter ein Buch.

Heute Redaktion
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Er ist ein Mann aus einer anderen Zeit. In seiner Sprache gibt es noch Antiquitäten wie "Bochana" (Schwuler"), "Bugl" (Begleiter fürs Grobe), "Tatschkelist" (Pädophiler) und natürlich "Strizzi" (Zuhälter). Denn "Cadillac-Freddy" Rabak (70) war lange selbst einer von ihnen. Resultat: 16 Vorstrafen, sechs Jahre "Schmalz" (Gefängnis).

Doch nach der Öffnung des Eisernen Vorhangs ging die Wiener Unterwelt unter. Auch Rabak wich vor Ost-Banditen zurück, zog sich nach vier Ehen mit Prostituierten selbst aus dem Sumpf. Am Wochenende präsentierte er im Cafe "Heaven & Hell" die amüsante Aufarbeitung seines Lebens: "Adieu Rotlicht-Milieu" (bei amazon, 14,90 Euro).

Schon als Teenager Zuhälter

Als nunmehriger "Strichfilosof" hinterfragt Rabak anfangs die Chancen geborener Verlierer. Denn er selbst wuchs trist und grob auf. Sein Vater war Entfesselungskünstler im Wiener Prater. Sohn Freddy landete früh auf der Straße und "studierte die Raubtiere im Großstadt-Dschungel".

Folge: Noch als Teenager wurde er Prater-Strizzi. Und von da an hält das Buch in Atem.

Kokain für Falco

Denn Rabak erzählt von illegalem Hasard, von kriminellen Legenden wie dem "Gschwinden" und "Notwehr-Krista". Er beschreibt seine besten Zeiten mit bis zu vier Prostituierten gleichzeitig und erklärt, wie ein Strizzi mit einer faulen Dirne spricht: "Ab morgen stehst von Licht zu Licht und noch a Schicht. Verstaunden?"

Und er verrät, dass er sich auch als Dealer versuchte: "Wir hatten Champagner-Kokain aus Kolumbien. Die beste Ware in ganz Wien. Sogar Falco hat mir das damals bestätigt."

Alles authentisch. Sogar sein Buch at "Cadillac-Freddy" Wort für Wort selbst geschrieben: Pülcher-Ehrenwort.