Oberösterreich

Leukämie-Kranke klagt: "Amt will mich ins Heim stecken"

Gertrude W. konnte wegen schwerer Krankheit seit zwei Jahren das Haus nicht verlassen, steht finanziell vor dem Aus. Wie es weitergeht, ist unklar.

Clemens Pilz
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Schwer krank und zu wenig Geld: Gertrude W. weiß nicht mehr weiter
Schwer krank und zu wenig Geld: Gertrude W. weiß nicht mehr weiter
privat

Eine magere Pension, dazu 475 Euro Pflegegeld – am Schluss bleibt Gertrude W. (Name geändert) aus Schärding (OÖ) nicht viel zum Leben. Die 66-Jährige ist finanziell, physisch und psychisch am Ende. Sie leidet unter Leukämie und Diabetes, bekommt beim Gehen kaum Luft, hat Wasser in den Beinen und offene Wunden an den Füßen. "Ich kann mir nicht einmal selber einen Tee machen. Seit zwei Jahren war ich nicht außer Haus", so die Frühpensionistin zu "Heute".

Nur mit Hilfe ihre Sohnes könne sie sich über Wasser halten. Der 30-Jährige hatte sich bis zum Tod ihres Ehemannes 2009 um diesen gekümmert und pflegt nun 24 Stunden am Tag seine Mutter – beruflich konnte er wegen seiner aufopfernden Tätigkeit nie richtig Fuß fassen, derzeit befindet er sich in Pflegekarenz. Doch Mitte Mai läuft diese aus und einen Nachfolger für die Pflege gibt es bis dato nicht.

24 Stunden Pflege finanziell nicht zu stemmen

"Ich würde ihn jetzt gerne offiziell als 24-Stunden-Pfleger anstellen", so die 66-Jährige. Ihr Sohn habe zwar keine dementsprechende Ausbildung, kümmere sich aber schon seit einem Jahr nachweislich kompetent um sie und würde somit die Anforderung erfüllen. Das Problem: Selbst mit sämtlichen Förderungen wäre die Anstellung für W. finanziell nicht zu stemmen. "Für meine Medikamente und für Verbandszeug muss ich 300 Euro pro Monat zahlen, dazu kommen 800 Euro Miete und 150 Euro Strom. Da bleibt mir nicht einmal viel für Lebensmittel, geschweige denn einen Pfleger."

"Amt wollte mich in Heim stecken"

Wie es nun weitergehen soll, ist für W. und ihren Sohn unklar. Denn auch der Gang zu den Behörden brachte für die chronisch kranke Oberösterreicherin keine Lösung. "Ich habe beim Sozialamt um Hilfe gebeten und da wurde mir nur gesagt, ich solle halt in ein Heim gehen", schüttelt sie den Kopf. Für die 66-Jährige unvorstellbar: "Da gibt's mich nicht mehr lange, wenn ich im Heim bin."