Wien

Trotz Tumor – Tier-Therapie gibt Joanna neue Energie 

Der Lichtblickhof in der Klinik Penzing bietet Kindern mit lebensverkürzenden Krankheiten und ihren Familien einen Wohnort mit passender Betreuung. 

Nicole Oirer
Joanna (10) mit Pony Alaska und Therapeutin Renate am Lichtblickhof.
Joanna (10) mit Pony Alaska und Therapeutin Renate am Lichtblickhof.
Sabine Hertel

Mit einer weichen Bürste streicht Joanna (10) über das Fell von Alaska. Das Pony lässt sich die Behandlung gefallen. Therapeutin Renate holt unterdessen eine Decke für das Pony, dann darf Joanna aufsteigen. Sie freut sich darüber. Gemeinsam mit ihrer Familie kommt Joanna seit Oktober 2022 auf den Lichtblickhof.

"Sie ist eine Kämpferin"

Zwischen Hasen und Pferden finden sie und ihre Familie hier Ablenkung, Betreuung und Therapie. Denn Joanna leidet seit fünf Jahren an einem Hirntumor. Die Familie stammt aus Polen. "Dort wollte man aber eine wichtige OP nicht durchführen", erzählt ihre Mutter Monika (39). Also hat man sich nach anderen Kliniken umgeschaut. Im Wiener AKH wurde man fündig.

"Sie ist eine Kämpferin", erzählt Monika stolz über ihre Tochter. Das Mädchen hat bereits einige Operationen hinter sich. Hinzu kommen Chemo- und Strahlentherapie. "Trotzdem ist sie voller Energie. Sie liebt das Leben", so Monika.

Sie begleitet Joanna gemeinsam mit der älteren Schwester Aleksandra (13) auf den Lichtblickhof. Aktuell wohnt die Familie in einer Wohnung direkt neben dem Lichtblickhof. Das Angebot hier ist nicht nur auf Joanna abgestimmt. "Die Geschwisterkinder sind für uns gleich wichtig", betont Therapeutin Renate. 

"Versuchen, Kindern so schnell wie möglich zu helfen"

Auch auf die Eltern wird bei dem Programm nicht vergessen. Es gibt Gesprächsangebote, Massagen oder andere Therapieformen für die Eltern. Am angenehmsten ist für Monika aber, dass sie weiß, dass Joanna in guten Händen ist. Für den Platz am Lichtblickhof hat sie fast zwei Jahre gewartet. Die Warteliste ist lang.

Das ist ein Problem. Denn der Lichtblickhof finanziert sich über Spenden, die Plätze sind begrenzt. "Trotzdem versuchen wir den Kindern so schnell wie möglich zu helfen", so Renate. 

Draußen im Stall wiehert ein Pferd. Alaska will wieder Aufmerksamkeit. Und Joanna will wieder zu ihr. "Ich füttere sie gern. Und ich kann ihr Fragen stellen", erzählt Joanna stolz. Alaska war einmal ein Pony am Christkindlmarkt, kann daher einige Tricks, erklärt Renate daraufhin. Sie kann Fragen beantworten, indem sie mit dem Kopf nickt oder ihn schüttelt. "Und sie nickt immer, wenn ich frage, ob sie hungrig ist", lacht Joanna.

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    Joanna (10, re.) besucht den Lichtblickhof seit Oktober 2022. Sie kommt gemeinsam mit Schwester Aleksandra (13) und Mama Monika her.
    Joanna (10, re.) besucht den Lichtblickhof seit Oktober 2022. Sie kommt gemeinsam mit Schwester Aleksandra (13) und Mama Monika her.
    Sabine Hertel

    Angebot finanziert sich über Spenden

    Mutter Monika freut sich darüber, wie gut der Lichtblickhof ihrer Tochter tut. "Sie kommt oft von der Schule heim. Dann ist sie müde, jammert teilweise und will gar nicht auf den Hof kommen. Aber sobald sie dann hier ist, ist sie wieder überglücklich und voller Energie", freut sich die 39-Jährige. 

    Den Lichtblickhof in der Klinik Penzing in Wien gibt es nun seit einem Jahr. Das Kinderhospiz bietet auch zwei barrierefreie Wohnungen direkt am Hof. Neben den rund 15 Therapeuten gibt es auch zahlreiche Therapietiere wie Pferde, Kaninchen, Schafe oder Meerschweinchen. Der Lichtblickhof finanziert sich vor allem über Spenden. Weitere Infos gibt es auf lichtblickhof.at

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