Österreich

Liebe fordert hohen Preis

Heute Redaktion
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In Kürze beginnt in Krems ein besonderer Prozess: Das Land NÖ fordert von Alexandra Führer (33) die Ausbildungskosten samt Bruttolohnkosten zurück. 2004 war die Hornerin mit der Ausbildung fertig, zog 2007 der Liebe wegen nach Wendeburg (D). Fatal: Denn bei Kündigung innerhalb von drei Jahren, regressiert das Land NÖ.

Von 1996 bis 2007 war die fesche Waldviertlerin im Landesklinikum Horn beschäftigt. Von 2002 bis 2004 machte sie erfolgreich die Ausbildung zur Diplomkrankenschwester. Bis 2007 war sie weiterhin im Horner Spital tätig. Dann traf sie Amors Pfeil und sie zog im Jahre 2007 zu unserem großen Nachbarn, nach Wendeburg bei Braunschweig. Im April 2007 ersuchte sie um einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses. Das Land Niederösterreich stimmte zu.
Dann der Schock: Im März 2010 flatterte die Klage in der Höhe von 36.500 Euro ein. Drei Wochen vor Verjährung! Im Vertrag von Alexandra Führer steht auch ausdrücklich, dass die Ausbildungskosten, im Falle einer Kündigung innerhalb von drei Jahren, rückzuvergüten sind. Nun ist die Existenz der jungen Dame ernsthaft gefährdet. Ihr Anwalt Wolfgang Lentschig: „Das Land hat 2007 der Kündigung zugestimmt. Dann stellen sie, ohne darauf hinzuweisen, die vollen Ausbildungskosten in Rechnung.“
Die Arbeiterkammer steht hinter Alexandra Führer. Der Musterprozess (Beginn diese Woche) wird von der Kammer vollkommen finanziert. Der Preis für die Liebe beträgt womöglich 36.500 Euro!Joachim Lielacher