Gesundheit

Deshalb erkranken Kindergartenkinder mehrmals an Corona

Bei "Heute" haben sich Eltern gemeldet, die bei ihren Kindergartenkindern von Re-Infektionen innerhalb von vier Wochen berichten. Das sagen Ärzte.

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Viele Kindergartenkinder durchleben derzeit binnen kürzester Zeit ein zweites Mal Corona. "Heute" fragte bei Ärzten nach.
Viele Kindergartenkinder durchleben derzeit binnen kürzester Zeit ein zweites Mal Corona. "Heute" fragte bei Ärzten nach.
Getty Images

Zuletzt haben sich in der "Heute"-Redaktion Berichte von Eltern gehäuft, deren Kindergartenkinder Covid-19 gerade ein zweites Mal durchleben. Manche erzählen sogar, dass ihr Nachwuchs innerhalb von vier Wochen gleich zwei Mal (!) positiv getestet wurde.

Omikron treibt Doppel-Infektionen in die Höhe

"Es dürfte tatsächlich so sein, dass es bei der Omikron-Variante gehäuft zu Re-Infektionen kommt", erklärt Karl Zwiauer, Kinderarzt und Mitglied des Nationalen Impfgremiums, auf "Heute"-Nachfrage. Diese trete vor allem bei Personen, die eine Infektion mit einer früheren Variante hatten (Wildtyp, Alpha, Delta), aber auch gelegentlich nach Infektionen mit einer Omikron-Subvariante. Diese unterscheiden sich, gerade Omikron weist mehrere Mutationen auf, um den Schutz durch vorherige Varianten zu umgehen.

"Es gibt sehr wohl einzelne Fälle. Das sind aber wirklich Ausnahmen" - Virologin Monika Redlberger-Fritz

Eine US-Studie hat dazu herausgefunden, dass Ungeimpfte (dazu zählt ein Großteil der Kindergartenkinder) nach einer überstandenen Omikron-Infektion nur gegen die Omikron-Variante und auch nur in einem geringen Ausmaß neutralisierende Antikörper bilden. Das heißt, das Risiko einer Re-Infektion, auch mit einer anderen Coronavirus-Variante, ist erhöht.

Neues Aufflammen der Symptome

"Was im Falle der Kinder auch sein kann ist, dass die erste Infektion einfach wieder samt leichter Symptome aufflammt. Das kommt durchaus vor", fügt Virologin Monika Redlberger-Fritz hinzu. Noch wahrscheinlicher: "Das Kind hatte Corona, besucht anschließend wieder den Kindergarten, fängt sich dort einen anderen Virus ein – davon gibt es viele gerade im Kindergarten –, es hat deshalb ähnliche Symptome, man testet wieder und das Kind ist positiv, weil die Viren sechs bis zwölf Wochen nach der Infektion immer noch nachgewiesen werden können."

Für das Immunsystem ist es übrigens egal, ob wir uns infizieren oder impfen lassen. Eine Reinfektion ist deswegen praktisch das gleiche wie ein Impfdurchbruch und wirkt gleichzeitig wie eine Auffrischungsimpfung.