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Mädchen (10) starb, weil sie im Fluss schwamm

Kopfschmerzen, Fieber, Gleichgewichtsstörungen: Eine Woche kämpfte die kleine Lily Mae Avant ums Überleben. Nun ist sie tot.

Heute Redaktion
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Sie hatte sich nur abkühlen wollen. Doch der Sprung in den Brazos River im US-Bundesstaat Texas brachte der 10-jährigen Lily Mae Avant nicht nur Erfrischung, sondern auch eine Woche schlimmer Schmerzen und schlussendlich den Tod.

Hirnfressende Amöbe

Im Krankenhaus erkannten die Ärzte schließlich, was für Avants schlechten Zustand verantwortlich war. Für ihre Augen unsichtbar, aber offensichtlich die ganze Zeit an ihrer Seite muss auch Naegeria fowleri gewesen sein – einer der tödlichsten Parasiten der Welt.

Gelangt dieser mit Wasser zur Nasenschleimhaut, wandert er entlang des Riechnervs ins Hirn und zersetzt innerhalb von wenigen Tagen das Hirngewebe. So auch bei der 10-Jährigen, bei der die Amöbe eine eitrige Entzündung von Hirnhaut und Hirngewebe auslöste; eine sogenannte Primäre-Amöben-Meningoenzephalitis (PAM).

Hohes Sterberisiko

"Die Ärzte sagten uns, dass sie nichts mehr für sie tun können, weil es sich um eine so tödliche und schnell fortschreitende Krankheit handelt", sagt Lilys Tante Crystal Warren gegenüber dem US-Fernsehsender KWTX. "Wir verstehen nicht, warum ihr das passiert ist. Es waren ja auch andere Menschen im Wasser, die nicht betroffen waren."

Eine Infektion mit der Amöbe ist sehr selten, die Sterblichkeit liegt jedoch bei über 97 Prozent und ist damit sehr hoch: Seit 1962 sind in den USA 145 Infektionsfälle mit dem aggressiven Parasiten dokumentiert. Von diesen hätten nur vier Patienten überlebt, berichtete die"New York Times" im Juli 2019.