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Frau stirbt, weil Konzern den Strom abdreht

Linda D. (68) war auf ihr Atemgerät angewiesen. Nun wurden ihr die unbezahlten Stromrechnungen zum Verhängnis.

Heute Redaktion
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Linda D. aus Newark im US-Bundesstaat New Jersey war schwer krank. Die 68-Jährige lebte zu Hause, befand sich aber in Pflege und atmete über eine mit Strom betriebene Sauerstoffflasche. Jetzt erheben ihre Angehörigen schwere Vorwürfe gegen den Energiekonzern PSEG: Die Firma hatte der Frau am vergangenen Donnerstag den Strom abgedreht, nur Stunden später starb sie.

D.s Tochter Desirée war bei ihrer Mutter, als diese starb, wie der TV-Sender ABC7 berichtet. "Wir haben sie mit Eisbeuteln gekühlt, wir haben ihr Luft zugefächert", schildert sie die letzten Stunden ihrer Mutter, die an Herzinsuffizienz litt. "Es war so heiß hier drin, dass sie nicht atmen konnte, es war unerträglich."

PSEG vertröstet die Tochter

Die Sauerstoffzufuhr funktionierte wegen des Stromausfalls nicht. Daraufhin benutzten sie eine kleinere Reserveflasche. Als diese leer war, rief die Familie den Rettungsdienst. Die Sanitäter rückten mit einer tragbaren Sauerstoffeinheit an. Während der ganzen Zeit rief die Familie bei PSEG an und bat, den Strom wieder aufzudrehen.

Immer wieder sei sie von PSEG vertröstet worden, berichtet die Tochter, es gebe einfach zu viele Anfragen zu bearbeiten. Sie betont, dass das Unternehmen über die medizinische Situation ihrer Mutter informiert gewesen sei.

Gekappt wurde die Stromversorgung, weil Linda D. in Zahlungsverzug geraten war. Es habe offene Rechnungen in Höhe von 1.800 Dollar gegeben, bestätigt die Familie. Doch nur zwei Tage vor dem Tod der 68-Jährigen sei ein Teil des Betrags beglichen worden.

Polizei ermittelt

PSEG stellt den Fall gegenüber dem TV-Sender etwas anders dar. D. sei benachrichtigt worden, dass ihr der Strom wegen Zahlungsrückstands abgestellt werde. Zudem sei der Konzern nicht über ihre gesundheitlichen Umstände in Kenntnis gesetzt worden.

Einen Tag nach D.s Tod wurde der Strom wieder aufgedreht. Die Polizei von Newark ermittelt in dem Fall. Die Tochter der Toten erwägt rechtliche Schritte.

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