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Lindemann soll Österreicherin im Hotel geschlagen haben

Zwei Tage vor dem Rammstein-Konzert in Wien erhebt nun auch eine Österreicherin schwere Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann.

Heute Redaktion
Die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann reißen nicht ab.
Die Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann reißen nicht ab.
Malte Krudewig / dpa / picturedesk.com

Am Mittwoch spielen Rammstein das erste von zwei Konzerten im Wiener Ernst-Happel-Stadion. 100.000 Fans werden erwartet. Doch die Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann reißen nicht ab.

Nun erhebt eine Betroffene aus Österreich schwere Anschuldigungen gegen ihn. Laut Recherchen der "Zeit im Bild" gibt die Frau an, sie sei nach einem Konzert zunächst auf eine Party in sein Hotelzimmer eingeladen und dann geschlagen worden, weil sie keinen Sex mit ihm haben wollte.

Auf Fotos, die laut der Frau danach gemacht wurden, sind Male von den Schlägen zu sehen. Diese liegen dem ORF vor. Wie die Frau schildert, habe Lindemann sie mit dem Gesicht nach unten aufs Bett gedrückt, ihren Rock hochgeschoben und sie so stark geschlagen, dass Handabdrücke auf ihrem Gesäß zu sehen gewesen seien. Es habe keine Zustimmung ihrerseits gegeben.

"Ich wollte einfach nur meine Idole treffen"

Die Russin Alena M. soll sie im Vorfeld über Instagram kontaktiert und Aussicht gestellt haben, Lindemann und die anderen Bandmitglieder persönlich treffen zu können. Dieses Angebot nahm die Frau an: "Ich wollte einfach nur meine Idole treffen, die ich seit Jahren anhimmle", erklärt sie gegenüber dem ORF.

Auf der privaten Party habe es laut ihren Schilderungen Alkohol gegeben, auch sie habe getrunken, sei aber nie zu betrunken gewesen. "Ich habe nie das Gefühl gehabt, dass mir irgendwas fehlt vom Abend. Ich war immer komplett, hundertprozentig da", betont sie.

Später sei sie in dem Irrglauben, die Situation unter Kontrolle zu haben, mit anderen Mädchen mit auf das Hotelzimmer des Sängers gegangen. Sie wurde laut ihren Angaben persönlich von ihm eingeladen: "Es gibt dann gleich Frühstück bei mir oben", habe er ihr am Telefon erklärt und dabei auch sexuelles Interesse geäußert.

"Ich habe mich sehr unangenehm gefühlt"

"Ich habe mich sehr unangenehm gefühlt. Auf einmal stand er vor mir und meinte: 'Komm, ich will Sex mit dir haben'", so die Betroffene. Sie habe daraufhin erklärt: "Nein, will ich nicht. Bitte nicht." Das habe der Sänger aber so nicht akzeptiert und geantwortet: "Doch, du bist jetzt hier." Die Betroffene habe ihr Nein mehrmals wiederholt, doch Lindemann habe sie aufs Bett geworfen und geschlagen.

Sie habe anschließend im Spiegel seine Handabdrücke auf ihrem Gesäß entdeckt. "Es war ein Schmerz, den er mir da zugefügt hat. Dann hat er zu mir gesagt: 'Stell dich nicht so an, das gefällt dir doch.'" Die anderen anwesenden Frauen hätten den Ernst der Lage erst im Nachhinein erkannt.

Die Frau versicherte gegenüber dem ORF ihre Angaben an Eides statt. Anzeige wollte sie aber aus Angst vor einem Prozess nicht erstatten.

Die Anwälte der Band und des Sängers nahmen zur Anfrage des ORF nicht konkret Stellung, weisen die Vorwürfe aber als falsch zurück. Lindemann werden seit Monaten mehrere schwere sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Für ihn gilt die Unschuldsvermutung.

Grüne fordern Konzert-Absage

Die Grünen forderten erneut eine Absage der Rammstein-Konzerte. "Keine Bühne für mutmaßliche Täter", bekräftigen Meri Disoski, stellvertretende Klubobfrau und Frauensprecherin der Grünen, und Viktoria Spielmann, Frauensprecherin der Grünen Wien, in einer Aussendung.

"Die nächste Frau bricht ihr Schweigen und schildert, wie Rammstein-Frontmann Lindemann seinen Status und seine Machtposition als Rockstar missbraucht hat. Sie sagt aus, was ihr auf einer After-Party von Rammstein-Sänger Till Lindemann widerfahren ist, nämlich durch Lindemann ausgeübte Gewalt. Die anonym bleiben wollende Frau belegt ihre Aussagen mit Fotos, die von unabhängigen Expert:innen geprüft worden sind und die nicht einfach ignoriert und weggewischt werden können", kommentiert Disoski die Aussagen einer Frau aus Österreich.

Am Mittwoch ist um 17.30 Uhr vor dem Ernst-Happel-Stadion eine Demonstration geplant.

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