Szene

ARD zeigt die letzte Folge "Lindenstraße"

Ende einer Ära: Die ARD zeigt am 29. März die letzte Folge "Lindenstraße".

Heute Redaktion
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Nach 35 Jahren und 1.758 Folgen ist Schluss: Bereits kommenden Sonntag (29. März, 18.50 Uhr) flimmert die letzte Episode der Kultserie "Lindenstraße" über die Bildschirme.

Zwar hatte sich die Fernsehprogrammkonferenz der ARD 2018 noch gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrages entschieden, jedoch ohne Erfolg. Das Zuschauerinteresse und die Sparzwänge seien nicht vereinbar mit den Produktionskosten, hieß es in einem Statement.

Der Erfinder der "Lindenstraße", Hans W. Geißendörfer, kann es noch immer nicht fassen: "Ich habe nach wie vor totales Unverständnis für die Entscheidung, die mir willkürlich erscheint", sagte er der dpa: "Das Ende der "Lindenstraße" erfüllt mich mit großer Trauer."

Erste deutsche Soap, in der ein schwules Paar heiratet

Mit Tabubrüchen sorgte die "Lindenstraße" in den ersten Jahren immer wieder für gesellschaftlichen Zündstoff. Der legendäre Skandalkuss zwischen Carsten Flöter (Georg Uecker) und Robert Engel (Martin Armknecht) zum Beispiel war ein Dammbruch im Fernsehen. Die "Lindenstraße" war auch die erste deutsche TV-Serie, die Aids thematisierte und in der zwei Schwule heirateten.

Ihrem Anspruch, brisante Diskussionen aufzugreifen, blieb die "Lindenstraße" treu. In der jüngeren Vergangenheit gab es zum Beispiel längere Erzählstränge zu Themen wie Flüchtlinge, Rechtsextremismus, den Umgang mit Pädophilen oder die Legalisierung von Cannabis.



Trailer zur letzten Folge

Requisiten in deutschen Museen zu bewundern



Auf dem WDR-Gelände in Köln, wo die in München spielende Serie produziert wurde, stehen nach Angaben einer Sprecherin inzwischen nur noch die hölzernen Außenkulissen. Der letzte Drehtag war bereits kurz vor Weihnachten, danach habe der Abbau der aufwendigen Innenkulissen begonnen. Die beiden Hallen, in denen sich die Wohnungen und das Treppenhaus befanden, seien jetzt nahezu leer.

Eine Reihe von Requisiten gingen an Museen. Die Küche von Helga Beimer etwa wanderte ins Bonner Haus der Geschichte, das Technik Museum Speyer nahm das Restaurant "Akropolis" und das "Cafe Bayer" auf. Einige Liebhaberstücke wurden bei einem Fanflohmarkt verkauft.

Das erwartet euch im Finale

Wie die "Lindenstraße" nach ihren fast 35 Jahren ausgehen wird, bleibt bis Sonntag eine Überraschung. Die 1.758. und letzte Folge heißt "Auf Wiedersehen". "Über das Ende haben wir uns lange die Köpfe zerbrochen", so Produzentin Hana Geißendörfer, Tochter des Serienerfinders. Es sei dramaturgisch nicht leicht gewesen, alle Figuren so an einen Punkt zu bringen, dass sich die Zuschauer von ihnen verabschieden könnten. "Ich hoffe, es ist uns gelungen. Für uns fühlt es sich zumindest rund an."

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