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Linker Syriza-Flügel fällt Tsipras in den Rücken; St...

Heute Redaktion
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Bild: AP

Nach der hart erkämpften Einigung beim Euro-Sondergipfel über das Schicksal Griechenlands, steht Premier Alexis Tsipras schon die nächste Schlacht bevor. Nun muss er zu Hause in Athen Zustimmung zum Kompromiss mit den Geldgebern bekommen. Der linke Syriza-Flügel und der Koalitionspartner blockieren. Die Staatsbediensteten kündigten einen Streik an.

Nach der hart erkämpften steht Premier Alexis Tsipras schon die nächste Schlacht bevor. Nun muss er zu Hause in Athen Zustimmung zum Kompromiss mit den Geldgebern bekommen. Der linke Syriza-Flügel und der Koalitionspartner blockieren. Die Staatsbediensteten kündigten einen Streik an.

Ein völlig erschöpfter Ministerpräsident Alexis Tsipras ist nach den zähen Verhandlungen mit der Euro-Gruppe aus Brüssel in Athen gelandet. Nun muss er die Reformen gegen den Widerstand des Koalitionspartners und des linken Flügels seiner eigenen Partei verteidigen.

Protest und Streik

In Athen kam es am Montag zu Protesten gegen eine neue Austeritätspolitik. Hunderte postierten sich mit Bannern und griechischen Flaggen vor dem Parlament. Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten kündigte bereits für Mittwoch - den Tag, an dem das griechische Parlament über die neuen Reformen abstimmt - einen landesweiten Streik an.

Linker Flügel revoltiert

Auch mehrere Abgeordnete, die dem linken Flügel von Tsipras' Partei Syriza zugerechnet werden, haben öffentlich ihren Widerstand bei der Abstimmung am Mittwoch erklärt. Tsipras will seine Regierung nun umbilden. Mehrere Minister sollen den Hut nehmen.

Zu den Ressortchefs, die laut griechischen Medienberichten abtreten sollen, zählen Energieminister Panagiotis Lafazanis und der Minister für Soziales, Dimitris Stratoulis. Beide gelten als Anführer des rebellierenden linken Blocks. Auch die 38-jährige Chefin des Abgeordnetenhauses, Zoi Konstantopoulou, blockiert die geplanten Reformen. Tsipras will sie um ihren Rücktritt bitten.

Abstimmung in Österreich und Deutschland

Nicht nur in Griechenland müssen die ausverhandelten Vereinbarungen noch durchs Parlament. In Deutschland wurde für Freitag eine Sondersitzung des Parlaments einberufen, um die Griechenland-Hilfen abzusegnen. Der österreichische Nationalrat wird ebenfalls am Freitag aus der Sommerpause einberufen.

Eurogruppe berät über Überbrückungskredit

Die Finanzminister der Eurogruppe beraten seit Montag Nachmittag über Höhe, Form und Dauer eines Überbrückungskredits für Griechenland, bis das neue Hilfspaket ausgezahlt wird. Diese Hilfe soll die Liquidität der Banken erhöhen und die Kapitalverkehrskontrollen aufheben. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) hat weiters am Montag beschlossen, die ELA-Notkredite für die griechischen Banken weiterlaufen zu lassen, ohne sie zu erhöhen.