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Linksextreme stürmen Wohnung von Familie

Heute Redaktion
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Zehn Personen dringen in eine Wohnung in Basel ein, fesseln und knebeln eine russische Familie. Die Angreifer müssen sich nun vor Gericht verantworten.

Ein Video zeigt, wie der Streit in einem Basler Wohnhaus eskaliert: Zehn Vermummte verschaffen sich gewaltsam Zugang zu einer Wohnung, fesseln und knebeln die darin lebende fünfköpfige Familie. Die Kinder sind sehr klein, laufen zum Teil nackt durch die Wohnung und schreien verängstigt. Die Kamera, die das Ganze aufzeichnet, bleibt unbemerkt.

Die Eindringlinge sind laut Tele Basel Linksautonome, der Vorfall habe sich am 20. März 2016 ereignet. Laut Bericht sind die Frau und der Mann, die in der Wohnung leben, ein russisches Künstlerpaar, das in der Heimat mit staatskritischen Darbietungen aufgetreten ist.

Sie hätten das Künstlerkollektiv Woina (russisch für Krieg) mitbegründet und würden seither politisch verfolgt. Aus diesem Grund habe die Familie eine Einladung des Cabaret Voltaire genutzt und sei in die Schweiz geflüchtet.

Streit mit Hausbewohnern

Unterschlupf fanden die Russen schließlich in einem Haus einer linken Genossenschaft, wie es bei Tele Basel weiter heißt. Dort habe man die Aufnahme der russischen Flüchtlingsfamilie jedoch bald bereut. Es kam zu Auseinandersetzungen, Hausbewohner bezeichneten das Paar als "rücksichtslos, manipulativ, verletzend, ignorant, unsolidarisch", wie die "Tageswoche" in einem Hintergrundbericht schreibt. Sie hätten sich um keinen Asylstatus bemüht und sich unzählige Anwaltstermine finanzieren lassen. Die Genossenschafter wollten die russischen Flüchtlinge wieder loswerden.

Diese Vorgeschichte führte zu dem, was auf dem Video zu sehen ist: Man zerrte die Familie gewaltsam aus der Wohnung. Nun müssen sich die zehn Maskierten vor Gericht verantworten.

Die Basler Staatsanwaltschaft klagt laut Tele Basel unter anderem wegen Freiheitsberaubung, Entführung, Raub und Angriff. Sie fordere mehrheitlich eine bedingte Freiheitsstrafe von einem Jahr für die einzelnen Angeklagten. Der Prozess findet am 20. November 2017 statt.

(20 Minuten)

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