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Rauch unter Wasser gibt Experten Rätsel auf

Heute Redaktion
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Nach dem Ausfluss aus dem Walensee ist die Linth pfeilgerade und auf der Oberfläche ziemlich ruhig und unscheinbar. Darunter jedoch brodelt, blubbert und raucht es.

Ruhig fließt die Linth nach dem Ausfluss aus dem Walensee in der Ostschweiz in Richtung Obersee. Der Kanal verläuft direkt nach dem Walensee ein Stück weit kerzengerade.

Welches Mysterium sich hier unter der Wasseroberfläche auf Höhe des Gasthofs Biäsche abspielt, lässt sich von außen nicht erahnen. Auf dem Grund liegen Kieselsteine, grüne Algen wippen mit der Strömung hin und her. Dazwischen stehen Lehmformationen und es raucht scheinbar plötzlich aus tiefen Schlunden. Ab und an steigen Bläschen auf. Die "Südostschweiz" nennt den Ort gar die "Teufelsküche im Linthkanal".

Manchmal brodelt es, manchmal nicht

Entdeckt hat das Naturschauspiel der Tauchprofi Toni Bendel aus Niederurnen. "Ich wusste von meinem Vater, dass es dort eine Art Verwirbelung hat, dieser wollte ich nachgehen", so der 66-Jährige. Er sei dann überrascht gewesen, wie tief das Wasser an jener Stelle ist. Die Tiefe variiere zwischen fünfeinhalb und sechseinhalb Metern, je nach Wasserspiegel. Bei Hochwasser seien es sogar neun Meter

Seit 2012 dokumentiert Bendel nun schon, was sich dort auf dem Grund der Linth abspielt und das zu unterschiedlichen Jahres- und Mondzeiten. "Manchmal raucht und brodelt es, manchmal passiert aber auch gar nichts. Eine Regelmäßigkeit dahinter habe ich noch nicht erkennen können", so Bendel. Der Rauch bestehe aus feinem Lehm, der aus den Schlunden herausgetrieben werde. Die Ursache bleibe für ihn auch nach Jahren ein Mysterium und geisterhaft.

Experten haben keine Erklärung

Auch Experten stehen vor einem Rätsel. "Ich war baff, als ich die Aufnahmen das erste Mal gesehen habe. Es wäre sicherlich spannend, der Sache genauer nachzugehen", so Geologe Mark Feldmann. Etwas Ähnliches sei ihm nicht bekannt. Beim Linthkanal handle es sich um ein künstliches Gebilde. Die aufsteigenden Gasblasen würden zeigen, dass sich unter dem Kanal Hohlräume befinden. Woher das Gas komme und die genauen Umstände der Hohlräume, darüber könne er aber nur mutmaßen.

Indes stellen Einheimische Theorien über militärische Anlagen oder längst vergessene Abfalldeponien auf. Lastwagenweise sei früher Abfall in diesen Linthschlund-Bereich gekippt worden, wird erzählt, und kurze Zeit später sei nichts mehr davon da gewesen.

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