Österreich

Linz-AG-Pensionen verzockt

Heute Redaktion
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Der Skandal um verspekulierte Steuermillionen lässt grüßen. Wie aus einem Heute vorliegenden Aufsichtsrat-Protokoll hervorgeht, ist es um die Pensionskasse der Stadtbetriebe schlecht bestellt. Ehemalige Mitarbeiter müssen mit mehr als zehn Prozent Abschlägen bei ihrer Zusatz-Altersversorgung rechnen.

Die internationale Wirtschaftskrise und der schwächelnde Kapitalmarkt scheinen das Millionenloch in die Pensionskasse der Linz AG geschlagen zu haben. Denn: Das Geld, das Mitarbeiter einzahlen müssen (!), wird veranlagt. Die Stadtbetriebe stehen damit nicht alleine da, allgemein kommen die Pensionskassen unter Druck, erklärt Bürgermeister und Aufsichtsrat-Vorsitzender Franz Dobusch (SPÖ) in dem vertraulichen Protokoll, datiert vom 1. Mai 2009.

Die Folgen für die Pensionsbezieher könnten dramatisch ausfallen: Laut internen Kalkulationen sollen insgesamt 17 Prozent der Finanzmittel fehlen - 2,5 Millionen Euro alleine für das laufende Geschäftsjahr. Den Linz-AG-Ruheständlern droht eine Kürzung der Pensionen von mehr als zehn Prozent. Deshalb sollen mehrere verärgerte Ex-Mitarbeiter bereits bei der Arbeiterkammer OÖ. um Rat gefragt haben. Als Lösung schlägt Generaldirektor Alois Froschauer in dem Papier vor, die sogenannte Nachschusspflicht von 2,5 Millionen Euro mit frischem Geld aus einer neuen Unternehmensanleihe zu finanzieren.

Jürgen Tröbinger