Österreich

Linz: Messer-Angriff auf Stadtwache

Heute Redaktion
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Ein Jugendlicher zückt in Linz-Kleinmünchen Waffe und schreit: Wenn ihr näher kommt, stech ich euch ab! Die Polit-Diskussion um die Ausrüstung ist neu entflammt: Nur gut zureden und die Ausbildung reichen nicht

Lediglich acht Tage hat es gedauert, bis der neue Ordnungsdienst an seine Leistungsgrenze gestoßen ist. Mittwoch, 19.10 Uhr, Endhaltestelle der Straßenbahnlinie 1, Kleinmünchen. Die Mitarbeiter Jürgen K. (29) und Elke R. (23) patrouillieren gerade am Wüstenrotplatz, als eine 30-köpfige Jugendgruppe auf sie aufmerksam wird. Einer von ihnen springt auf und zückt ein Messer mit einer 15 Zentimeter langen Klinge. Wenn ihr näher kommt, stech ich euch ab!, ruft er. Die Ordnungshüter alarmieren die Polizei, die mit zwei Streifen und einem Fährtenhund zu Hilfe eilt. Beim Eintreffen der Exekutive war der gewaltbereite Jugendliche bereits über alle Berge.

Nach dem dramatischen Zwischenfall gehen die Wogen in der Stadtregierung wieder hoch. SPÖ-Bürgermeister Franz Dobusch bleibt trotz der Attacke bei seiner Ablehnung, Pfeffersprays einzuführen: Darin liegt nicht das Heil aller Dinge. Wir sollten den Ordnungsdienst ein paar Monate arbeiten lassen.

VP-Vizebürgermeister Erich Watzl fordert hingegen Konsequenzen: Spätestens jetzt müssen wir dem Ordnungsdienst Pfeffersprays als Mittel zur Selbstverteidigung mit auf den Weg geben. Ähnlich sieht es FP-Sicherheitsstadtrat Detlef Wimmer: Nur gut zureden und die Ausbildung reichen im Ernstfall nicht. Lob gibt es aber für seine Mitarbeiter: Sie haben vorbildlich reagiert. Die Situation ist nicht eskaliert.

Grünen-Klubchefin Gerda Lenger sieht sich in ihrer Meinung bestätigt, dass der Ordnungsdienst in der jetzigen Form sinnlos ist: Der Vorfall zeigt nur, dass wir mehr Polizei brauchen!

Jürgen Tröbinger