Österreich

Linzer (37) lag in Drosten-Klinik: "Sah Leute sterben"

Andreas Krennmair rang auf der Intensivstation der Berliner Charité mit dem Tod. Eine TV-Doku zeigt seinen Überlebenskampf –"Heute" sprach mit ihm.

Christian Tomsits
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    Andreas Krennmair (r.) mit einer Pflegerin
    Andreas Krennmair (r.) mit einer Pflegerin
    rbb/DOCDAYS/Carl Gierstorfer

    Erst wurde er positiv getestet, war fast schon genesen – dann traf ihn das Virus mit voller Wucht: "Ich hätte nie gedacht, dass Corona so extrem sein kann", erinnert sich der in Berlin lebende Oberösterreicher Andreas Krennmair im "Heute"-Gespräch. "Am 7. Jänner – nach mildem Verlauf am zehnten Tag nach der Diagnose – brach ich zu Hause zusammen. Plötzlich musste ich nach Luft schnappen und bekam Panik", schildert der 37-Jährige. Eine Sauerstoffmessung ergab nur noch 62 Prozent Sättigung im Blut. In der Klinik wurden am Lungen-CT die massiven Ausmaße seiner Infektion sichtbar: schwere Lungenembolie – Lebensgefahr! Sofort wurde der Informatiker auf die Intensivstation verlegt.

    "Was, wenn ich hier sterbe?"

    "Insgesamt kämpfte ich 16 Tage ums Überleben, genau am Höhepunkt der zweiten Welle in Deutschland. Jeden Tag starb mindestens ein Mensch auf meiner Station." Einen Moment wird der Linzer nie vergessen: "Durch die offene Tür sah ich, wie Pfleger einen Leichensack am Gang vorbeischoben." Was ihm da durch den Kopf ging? "Was, wenn das wäre. Was wenn ich hier sterbe oder sehr lange nicht gesund werde? Ich dachte an meine Frau. Erst kürzlich kauften wir uns eine Wohnung. Wir wären vor dem Ruin gestanden." Doch alles ging gut aus – zum Glück: Nach vier weiteren Wochen Krankenstand normalisierte sich sein Alltag. "Nur mein Puls ist noch zu hoch und das Atmen fällt mir schwer." 

    Deutsche TV-Doku filmte Österreicher

    Die von Kritikern hochgelobte TV-Serie "Charité intensiv: Covid-Station 43" dokumentierte seinen kritischen Klinikaufenthalt hautnah. Der preisgekrönte Regisseur Carl Gierstorfer filmte dafür tagelang im Spital. Die erste Folge lief bereits. Am Mittwoch folgt die zweite Episode um 21.00 Uhr auf rbb. In der ARD-Mediathek im Netz (aus Österreich nur mit VPN) ist der gesamte Vierteiler abrufbar. "Mein Vater hat ihn schon gesehen – er fand die Bilder zu brutal." Sie zeigen ein ungeschöntes Abbild der Realität. Krennmair bestätigt das: "Es war schlimm. Corona ist ein Massensterben und ich bin ein warnendes Beispiel." Er rät allen: "Schützt euch und lasst euch impfen."

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      "Heute"-Montage, Material APA-Picturedesk