Österreich

Linzer Ehepaar aus Hass auf die FPÖ ermordet

Unfassbare Aussage des mutmaßlichen Mörders von Linz-Urfahr. Der Mord an einem Ehepaar soll politisch motiviert sein.

Heute Redaktion
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Der Tatort des Doppelmordes in Linz-Urfahr.
Der Tatort des Doppelmordes in Linz-Urfahr.
Bild: Andreas Krenn

Details hat die Polizei nach dem Mord an einem älteren Ehepaar in Linz-Urfahr vom Freitag bekanntgegeben. Der mutmaßliche Mörder, ein bekennender Muslim aus Tunesien, schilderte den Beamten, wie er 1989 nach Linz kam und nun mit einer konvertierten Öberösterreicherin zusammenlebte. Allerdings: Er entwickelte einen Hass auf die Gesellschaft, die ihn "ungerecht behandelt" habe.

Aber vor allem soll die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) für alle Misserfolge des Tunesiers verantwortlich gewesen sein, so der 54-Jährige. Er habe einen Wut auf die Partei entwickelt und Rache nehmen wollen. Ins Fadenkreuz des Mannes geriet das Linzer Paar (85 und 87 Jahre alt), dem der Mann zwei Mal wöchentlich Nahrungsmittel zustellte. Obwohl das Paar den Verdächtigen finanziell unterstützte, wuchs sein Zorn immer mehr.

"Rache und Vergeltung"

Der Grund: Der Sohn des Paares war für einen freiheitlichen Landesrat tätig, berichtet der ORF. Demnach folgerte der Mann, dass auch das Ehepaar der FPÖ nahestehe, was laut Polizei aber nicht der Fall war. "Er wollte Rache und Vergeltung", so der Landespolizeidirektor Andreas Pilsl zum "ORF". Bei einem Lebensmittel-Liefertermin am Freitag brachte er laut Bericht "einen Gurt, einen Holzstock, ein Messer und einen Benzinkanister" unter seiner Arbeitsschürze in die Wohnung des Paares.

Was dort genau passierte, wird noch aufgearbeitet. Zuerst soll die 85-jährige Frau vom Täter erdrosselt worden sein, dann habe er den 87-jährigen Mann erstochen und auf ihn eingeschlagen - und schließlich Feuer gelegt. Die Feuerwehr fand die Leichen des Paares. Der mutmaßliche Täter ging Minuten später selbst zur Polizei, nachdem er Suizidgedanken verworfen habe. Skurril: In der Polizeidienststelle stellte er sich in einer Schlange an, bis er an der Reihe war – und das Doppelmord-Geständnis ablegte. (red)