Österreich

Linzer Kleinkind-Marathon wird nun doch gestoppt

Heute Redaktion
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Die beschämenden Fotos vom Juniorbewerb des Linz-Marathons am Samstag sorgten über die Landesgrenzen hinaus für Empörung. Darauf sind Eltern zu sehen, die ihre Kinder regelrecht hinter sich her- und über die Ziellinie schleppen. Marathon-Organisator Ewald Tröbinger wollte den Lauf vorerst nicht stoppen. Nun machte er aber doch einen Rückzieher.

Die beschämenden  am Samstag sorgten über die Landesgrenzen hinaus für Empörung. Darauf sind Eltern zu sehen, die ihre Kinder regelrecht hinter sich her- und über die Ziellinie schleppen. Marathon-Organisator Ewald Tröbinger wollte den Lauf vorerst nicht stoppen. Nun machte er aber doch einen Rückzieher.

Bei den durch die Fotos belegten Fällen handelt es sich um die drei- und vierjährigen Teilnehmer der 40 Meter langen Laufstrecke. Diese durften im Gegensatz zu älteren Kindern von ihren Eltern begleitet werden.

Ewald Tröbinger (56), selbst Vater von drei Töchtern, findet es "bedauerlich", dass Eltern nicht akzeptieren, wenn Kinder das Laufen verweigern. Das könne in Folge des Trubels bei einer größeren Veranstaltung durchaus passieren. Man dürfe Kinder nicht dazu zwingen. 

Lauf findet so nicht mehr statt

Weil bisher ohnehin nur bei den Drei- und Vierjährigen das Mitlaufen der Eltern auf der 42 Meter langen Rennstrecke erlaubt war, werde man diesen Bewerb streichen, sagte Marathon-Koordinator Wolfgang Lehner: "Es wird diesen Lauf, der bisher auf der Laufbahn stattgefunden hat, in dieser Form 2017 nicht mehr geben." Man wolle aber die Kinder weiterhin beim Junior-Marathon dabeihaben mit spielerischem Dabeisein für die Drei- und Vierjährigen, aber keinen Lauf mehr mit Sieger, Zweit- und Drittplatziertem, sondern ein "Miteinander im sportlichen Sinn." Zusammen mit Laufpädagogen werde jetzt ein Konzept erarbeitet, wie man die Drei- und Vierjährigen spielerisch für das Laufen begeistern kann.

Am Mittwoch hieß es noch gegenüber "heute.at", man wolle die Kinderläufe in Zukunft nicht absagen

Eltern sollen besser informiert werden

Tröbinger will in Zukunft mehr auf Aufklärung setzen. Er möchte die Eltern noch besser informieren und dem Moderator dabei eine größere Rolle einräumen. 

Laut Tröbinger sei die Gesellschaft sei schuld, dass jeder "höher, schneller und weiter" wolle und es immer Sieger und Verlierer gebe. Beim Marathon sei jeder, der ins Ziel kommt, ein Sieger. Daher bekämen die Kinder auch Erinnerungsmedaillen, um die Bewegung zu fördern.

Offizielle Stellungnahme des Veranstalters:

"Auch zu dem Foto vom Juniormarathon das auf facebook kursiert wollen wir uns natürlich äußern: Unser Ziel ist es mit dem Juniormarathon, die Kinder zum Laufen zu bringen und ihnen Freude an der Bewegung zu schaffen. Die Platzierung soll dabei eigentlich nicht im Vordergrund stehen, dass allerdings dabei der Ehrgeiz bei manchen manchmal zu groß ist, lässt sich kaum verhindern. Wir arbeiten allerdings auch hier an einer Lösung, um allen Kids ein lustiges Lauffest zu bieten."