Österreich

Linzerin verkauft Hitler-Marken – ist das erlaubt?

Heute Redaktion
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Eine Linzerin bot im Netz Briefmarken von Adolf Hitler an.
Eine Linzerin bot im Netz Briefmarken von Adolf Hitler an.
Bild: keine Quellenangabe

Eine Linzerin bot auf der Internet-Plattform "Shpock" 21 Briefmarken mit dem Porträt von Adolf Hitler an. Ist das überhaupt erlaubt? "Heute" fragte nach.

Sie sind grün, blau, schwarz und rot – und auf all den Briefmarken ist das Konterfei von Adolf Hitler abgebildet. Zudem ist noch ganz deutlich "Deutsches Reich" darauf zu lesen.

Eine Linzerin bot diese Briefmarken auf der Verkaufsplattform "Shpock" zum Verkauf an. In einer kurzen Beschreibung steht in dem Inserat: "21 Briefmarken. Super Zustand. 85 Euro alle zusammen."

Wer kauft so etwas, werden sich viele User gefragt haben. Doch noch viel wichtiger: Ist es überhaupt erlaubt, Hitler-Briefmarken im Netz anzubieten?

"Heute" fragte deshalb bei der Linzer Staatsanwaltschaft nach. Die Antwort: "Es ist zu klären, was die Verkäuferin damit bezwecken will." Hatte die Frau den Vorsatz, die Briefmarken zur Verherrlichung zur Schau zu stellen, wäre es sehr wohl strafbar.

Sollte die Frau die Marken beispielsweise geerbt haben und nun verkaufen, weil sie dafür keine Verwendung hat, wäre das kein Problem.

Keine NS-Symbole auf Briefmarken

Ebenfalls für die Verkäuferin "entlastend": Auf den im Inserat der Linzerin angebotenen Briefmarken sind keine NS-Symbole zu sehen.

In einem Urteil vom Juni 2008 hat beispielsweise das Schöffengericht München klargestellt, dass ein Handel mit Briefmarken mit NS-Symbolen, die nicht unkenntlich gemacht wurden, strafbar ist (Meldung in der Abendzeitung München vom 4. Juni 2008).

Sollte die Staatsanwaltschaft dem aktuellen Fall tatsächlich nachgehen, wären aber ohnehin die Kollegen in Wien zuständig. Dort ist nämlich der Hauptsitz der Verkaufsplattform Shpock.

Auf Anfrage verwies die Sprecherin der dortigen Staatsanwaltschaft, dass es dahingehend schon konkrete Verdachtsmomente geben müsse, um zu ermitteln.

Das Inserat ist mittlerweile ohnehin nicht mehr online. Die Verkäuferin dürfte bereits einen Abnehmer gefunden haben...

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