Österreich

Linzern droht neue Steuer!

Heute Redaktion
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Trotz Schwurs der Politik, auf Einnahmen in der Krise zu verzichten, soll Thema in Gemeinderat kommen. Tourismus-Chef Manfred Grubauer verteidigt Vorstoß: Müssen uns nach Linz09-Jahr weiterentwickeln!

Nach der Kulturhauptstadt wollen die heimischen Verantwortlichen für den Fremdenverkehr die Marketingwelle nicht abreißen lassen - und brauchen dazu frisches Geld. Daher denkt Tourismusverband-Vorsitzender Grubauer darüber nach, die so genannte Ortsklasse für Linz zu ändern. Das würde die Zahl der Abgabepflichtigen von derzeit etwa 1500 auf bis zu 16.000 erhöhen. So müssten künftig neben klassischen Tourismusbetrieben wie zum Beispiel Hotels auch Rechtsanwälte, Ärzte oder kleine Unternehmen wie etwa Friseursalons zahlen. Es geht dabei meist um Beträge zwischen 29 und 80 Euro pro Jahr. Das sind keine Summen, verteidigt Grubauer seine Idee. Außerdem sei die Abgabe keine Steuer im klassischen Sinn, sondern eine Investition der Unternehmen in die eigene Selbstverwaltung. Mit den 500.000 Euro Zusatzeinnahmen sollen neue, internationale Werbemaßnahmen finanziert werden.
Bei den Linzer Stadtpolitikern, die die Ortsklassen-Änderung im Gemeinderat beschließen müssten, findet der Vorstoß des Verbands wenig Anklang. Tourismusreferent und Vizebürgermeister Erich Watzl sowie Wirtschaftsstadträtin Susanne Wegscheider (beide ÖVP) sollen bereits abgewunken haben. Zu sehr würde man damit die eigene Parteibasis verärgern, heißt es im Alten Rathaus.