Politik

Liste Pilz fordert Cannabis-Freigabe

Peter Kolba von der Liste Pilz will Cannabis aus der Illegalität holen und als Schmerzmittel zugänglich machen.

Heute Redaktion
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Der Klubchef der Liste Pilz, Peter Kolba, will eine Liberalisierung von Cannabis in Österreich.
Der Klubchef der Liste Pilz, Peter Kolba, will eine Liberalisierung von Cannabis in Österreich.
Bild: picturedesk.com/APA

Peter Kolba, Klubobmann und Gesundheitssprecher der Liste Pilz, fordert eine Liberalisierung von Cannabis im medizinischen Bereich.

In einer Aussendung am Montag bezieht sich Kolba auf eine Studie der amerikanischen Akademie der Wissenschaften aus dem Jahr 2017. Demnach soll Cannabis bei Multipler Sklerose, bei Übelkeit und Appetitverlust bei Chemotherapien und neuropathischen Schmerzen helfen.

Falsche Einordnung?

Die Einstufung in der UN-Drogenkonvention von 1961, in der Cannabis als genauso gefährlich wie Heroin oder Kokain geführt wird, entspreche nicht der Realität. Die WHO werde im Juni 2018 erneut beraten, ob Cannabis nicht besonders geregelt werden könnte.

Kolba führt auch Deutschland als Beispiel an. Dort wurde Cannabis 2017 in der Medizin liberalisiert. Über ärztliche Verordnung können Patienten über Apotheken auch Blüten der Pflanze beziehen.

In Österreich teuer

In Österreich ist der Besitz von Cannabisblüten kriminalisiert. Legal kann man verschiedene Tropfen mit THC (Dronabinol, Savitex, Nabilon) und/oder CBD kaufen. Voraussetzung: Vorliegen eines teuren Suchtgiftrezeptes. Laut Kolba kann eine Monatsration 800 Euro kosten.

"Die Zugänglichkeit zu Cannabismedizin ist durch die hohen Preise eingeschränkt. Zwar übernimmt in manchen Fällen die Krankenkasse die Kosten, doch das ist regional und von Chefarzt zu Chefarzt unterschiedlich. Daher brauchen wir eine rasche Liberalisierung des Einsatzes von Blüten. Auf ärztliches Rezept und über Apotheken abgegeben", fordert Kolba. "Wir sind es hunderttausenden Schmerzpatienten schuldig, rasch eine leistbare Behandlung mit Cannabis zu ermöglichen."

"Ich sehe hier keine ideologisch festgefahrene Position und hoffe, die Regierungsparteien auf einer Enquete im Juni 2018 von einer raschen Reform überzeugen zu können", kündigt Kolba Aktivitäten der Liste Pilz an. "Schmerzreduktion ohne besondere Nebenwirkungen muss zugelassen werden."

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