Österreich

Listerien-Quargel: Ex-Chef gesteht Schuld ein

Heute Redaktion
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Der Prozess rund um den mit Listerien verseuchten Quargel der Firma Prolactal ist am Freitag im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt worden. Diesmal war einer der ehemaligen Geschäftsführer des Unternehmens am Wort. Er bekannte sich schuldig. Die Angeklagten sollen den Tod von sieben Menschen sowie die schwere Körperverletzung von acht weiteren verursacht haben. Die Verhandlung wurde vertagt, die Fortsetzung erfolgt im Juli, ein genauer Termin wird erst bekannt gegeben.

Der Prozess rund um den der Firma Prolactal ist am Freitag im Grazer Straflandesgericht fortgesetzt worden. Der ehemalige Geschäftsführer des Unternehmens bekannte sich schuldig. Die Angeklagten sollen den Tod von sieben Menschen sowie die schwere Körperverletzung von acht weiteren verursacht haben. Die Verhandlung wurde vertagt, die Fortsetzung erfolgt im Juli, ein genauer Termin wird erst bekannt gegeben.

Der Ex-Geschäftsführer von Prolactal begann gleich in der Früh mit einer Entschuldigung bei den Opfern und deren Angehörigen: "Ich möchte mein Bedauern ausdrücken, dass Menschen durch Produkte von Prolactal zu Schaden gekommen sind." Er bekannte sich schuldig, allerdings nur, was die Fakten betrifft, nicht in Bezug auf die Tathandlungen. Allerdings räumte er ein, er hätte "früher reagieren, das Werk schließen und einen Rückruf veranlassen müssen."

Am 12. Jänner 2010 tauchten nämlich positive Proben des Quargels auf, wovon er aber nichts gewusst haben will. Erst am 19. Jänner sei er verständigt worden, und am 23. habe es dann endlich den Rückruf gegeben. Doch da war es für einige Konsumenten bereits zu spät. "Es hat immer wieder Listerien im Betrieb gegeben, wir sind aber nicht draufgekommen, was schuld daran ist", schilderte der Angeklagte. Im übrigen "wissen wird das auch heute, nach fünf Jahren, noch nicht."

"Haben Sie nie überlegt, diesen Bereich der Produktion vorrübergehend zu schließen?", fragte Richter Raimund Frei. "Wir haben viel neu gemacht. Der Quargel wurde ja nur drei Tage in der Woche produziert, dazwischen gab es massive Reinigungsmaßnahmen", beschrieb der Befragte. Er selbst habe dann am 19. Jänner 2010 erstmals erfahren, dass es gesundheitliche Probleme geben könnte. "Alle haben das Beste gewollt, um das Problem in Griff zu bekommen", beteuerte der Ex-Geschäftsführer.