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Literaturkritiker Hellmuth Karasek ist tot

Heute Redaktion
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Hellmuth Karasek verstarb am Dienstag in Hamburg. Er wurde 81 Jahre alt, sein Tod kam überraschend, er war bis zuletzt in den Medien präsent und als Schrifsteller und Literaturkritiker aktiv.

Mit der Sendung "Das literarische Quartett" auf ZDF ist er berühmt geworden. Nach dem Tod von Marcel-Reich-Ranicki (2013), mit dem er die Sendung prägte, war er ohneZweifel der berühmteste Literaturkritiker im deutschen Sprachraum.

Auch beim Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" bestimmte er über zwanzig Jahre lang die Berichterstattung über Literatur, Theater und Film. Seit 1960 arbeitete er als Journalist, bis er 1998 sein erstes Buch "Das Magazin" veröffentlichte. Nach einem öffentlichen Streit mit dem "Spiegel" verarbeitete er die Intrigen im Hamburger Nachrichtenmagazin in seinem Buch, das nahmen ihm damals viele übel.

Karasek war auch 2004 auch Mitherausgeber des Berliner "Tagesspiegels", schrieb zahlreiche weitere Bücher und schrieb - nach einer Versöhnung mit dem "Spiegel" - wieder Rezensionen und Glossen für zahlreiche Medien. Er war aber auch Moderator, Biograf, Dramaturg und satirischer Theaterautor (unter dem Pseudonym Daniel Doppler).

Liebte das Rampenlicht

Karasek stand gern im Mittelpunkt - das gab er auch offen zu. Sein enormes Fachwissen und die Fähigkeit, die breite Gesellschaft für das Lesen zu begeistern, konnten ihm aber auch seine zahlreichen Kritiker nicht absprechen.

Auch im Alter wurde Karasek nicht müde, seit 2000 veröffentliche er etwa ein Buch pro Jahr. Sein letztes: "Das find ich aber gar nicht komisch".