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"Jetzt hängt alles von den nächsten zwei Wochen ab"

Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab am Montag ein Update zu den Corona-Maßnahmen in Österreich.

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Gesundheitsminister Rudolf Anschober
Gesundheitsminister Rudolf Anschober
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober stellte unlängst klar, dass die Corona-Zahlen in dieser Woche sinken müssen und die nächsten Tage entscheidend seien. "Ich appelliere daher an die gesamte Bevölkerung, jetzt sehr konsequent zu sein, MNS zu tragen, Mindestabstand zu leben und die Kontakte noch deutlicher und wirklich drastisch zu verringern." Maßnahmen, die nicht nur in Österreich die Ausbreitung des Virus stoppen sollen.

Weltweit versuchen Länder mit unterschiedlichen Mitteln und Verordnungen die Corona-Pandemie nicht nur wirksam zu bekämpfen, sondern auch dauerhaft einzudämmen. Eine internationale Studie zeigt nun, dass die richtige Kombination an Maßnahmen für das jeweilige Land zum richtigen Zeitpunkt den Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie ausmacht.

"Nukleare Option"

Allerdings müssen die Maßnahmen in der optimalen Kombination und Abfolge starten, um maximal effektiv zu sein und damit COVID-19 zu stoppen. Die Studie weist auch darauf hin, dass viele radikale Maßnahmen auch ungewollte Auswirkungen haben und beschreibt das Einschränken der Bewegung und soziale Distanz als "nukleare Option".

Gesundheitsminister Anschober trat am Montag vor die Presse und gab einen Überblick über die Corona-Situation in Österreich. Komplexitätsforscher Peter Klimek äußerte sich zudem über eine Studie zu den Maßnahmen.

"Pandemie ist keine Naturkatastrophe"

"Die zweite Welle hat es in sich. Sie erfasst ganz Europa", so Rudi Anschober. "Es ist eine schwierige Situation gegenzusteuern." "Die Pandemie ist aber keine Naturkatastrophe. Bei der Pandemie haben wir es in den Händen. Wir müssen als Gesellschaft etwas dagegen tun. Wir haben heute Tag 21 des Teil-Lockdowns und 6 Tag des harten Lockdowns. Wir sind heute noch statistisch an einem Wochend-Tag."

Und weiter: "Die Zahlen sind extrem hoch, dramatisch hoch. Es beginnt aber langsam zu wirken. Jetzt hängt alles von den nächsten zwei Wochen ab." Anschober appelliert noch einmal, alle Kontakte, "die nicht notwendig sind", zu reduzieren. "Wir hatten viel weniger Testungen. 3.145 Neuinfektionen hat es in den letzten 24 Stunden gegeben". Die Zahl der Todesfälle von 71 ist weiterhin sehr hoch.

Vor allem die aktuelle Corona-Situation in den Alten- und Pflegeheimen macht Anschober Sorgen. Derzeit gibt es in den Heimen 2.748 aktive Fälle. Zudem sind 1.914 Mitarbeiter derzeit aktiv krank. "Die Zahlen sind also niedriger, aber wir sind nach wie vor auf einem hohen Niveau. Das ist ein Indiz dafür, dass die Maßnahmen schrittweise langsam zu wirken beginnen." 

Das sind die wirksamsten Maßnahmen

Komplexitätsforscher Peter Klimek äußert sich zu einer aktuellen Corona-Studie: "Wir haben uns die Phase im März und April angesehen". Zudem hätte man die Maßnahmen in anderen Ländern verglichen. "Maßnahmen hängen immer miteinander zusammen".

Als wirksamste und effektivste Maßnahme nennt Klimek die Reduzierung der Kontakte bzw. Reduktion von Bereichen, wo sich viele Personen begegnen können. Das betrifft laut dem Komplexitätsforscher etwa die "Schließungen der Gastronomie" oder Feiern. Auch die "Schließung von Ausbildungsstätten" hätten sich als wirksam herausgestellt.

Klimek spricht auch über die Schulschließungen: "Wenn die jüngeren Schüler zu Hause sind, betrifft das auch andere Bereiche". Der Komplexitätsforscher nennt hier etwa den Handel. "Es braucht einen intelligenten Mix dieser Maßnahmen." Und weiter: "Mit jeder Lockerung steigt auch das Risiko, dass wir in eine dritte Welle hineingehen".

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com