Politik

Anschober: Weiterer Corona-Anstieg zu erwarten

Die Corona-Zahlen steigen in Österreich laufend an. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) informierte am Freitag über Ursachen und Maßnahmen.

Heute Redaktion
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Rudolf Anschober
Rudolf Anschober
picturedesk.com

Am Freitag tritt die Verschärfung der Maskenpflicht in Kraft, nachdem die Corona-Zahlen in Österreich wieder drastisch angestiegen sind. Rudolf Anschober (Grüne) informierte gemeinsam mit Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl (MedUni Wien) und Infektionsepidemiologin Daniela Schmid (AGES) über die neuesten Entwicklungen.

115 Neuinfektionen

Am Freitag gab es erneut 115 Neuinfektionen in ganz Österreich. Aktuell sind über 2.100 Personen erkrankt, 103 Personen befinden sich im Krankenhaus, davon 17 auf der Intensivstation.

Mittlerweile gibt es 630.000 Todesfälle weltweit, an der Spitze liegt die USA. Auch in vielen europäischen Ländern steigen die Zahlen wieder. "Das erfüllt uns natürlich mit Sorge, wir befinden uns mitten in der schwestern Pandemie seit 100 Jahren und der Höhepunkt ist noch nicht erreicht", sagt Anschober.

Laut dem Gesundheitsminister waren die Zuwächse nach der Wiedereröffnung zu erwarten: "Es geht darum, die Zahlen zu stabilisieren." Die meisten Infektionen sind auf Cluster zurückzuführen. Laut Prognose gibt es in den nächsten Wochen weiterhin ein leichtes lineares Wachstum. 

"Situation viel besser als im März"

Doch Anschober ist zuversichtlich, dass eine zweite Welle verhindert werden kann. Warum? "Wir haben in den letzten Monaten unglaublich viel gelernt, die Situation ist viel besser als im März. Wir testen so viel wie nie zuvor, wir hatten bereits Erfolg und werden von der Wissenschaft großartig begleitet." 833.000 Tests wurden bisher durchgeführt, rund 10.000 Tests sollen es täglich ein.

Mit dem neuen Maßnahmenpaket (Maskenpflicht, Reiseeinschränkungen) geht es um den Schutz für Risikogruppen. Internationale Studien haben gezeigt, dass der Mund-Nasen-Schutz immer unterschätzt wurde. Die Regelung für die Einreise aus Risikogebieten soll am Freitagnachmittag besprochen werden. Er appellierte an die Bevölkerung, sich nun wieder gemeinsam auf die Abwehr der Pandemie zu konzentrieren.

Auch Anstieg bei Rhinoviren

Virologin Elisabeth Puchhammer-Stöckl von der MedUni Wien zeigte sich besorgt über die steigenden Zahlen. Es zeige sich jetzt schon, dass auch andere Viren, vor allem Rhinoviren, die Erkältungen hervorrufen, wieder stärker zirkulieren. Das lässt darauf schließen, dass Abstände nicht immer eingehalten werden.