Österreich

"Radikales" Besuchsverbot im Pflegeheim bald vorbei

Gemeinsam mit dem Gesundheitsstadtrat und dem Chef des KAV tritt Wiens Bürgermeister Ludwig heute vor die Presse. Es geht um Wiens Pflegeheime.

Heute Redaktion
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Besuche im Pflegeheim sind bald auch in Wien wieder möglich. Hier winkt die 94-jährige Marguerite Mouille in Frankreich ihrer Tochter, die sie am 21. April besucht hat.
Besuche im Pflegeheim sind bald auch in Wien wieder möglich. Hier winkt die 94-jährige Marguerite Mouille in Frankreich ihrer Tochter, die sie am 21. April besucht hat.
Bild: picturedesk.com

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) gab am Mittwoch gemeinsam mit Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und KAV-Chef Michael Binder die Öffnung der Wiener Pflegeheime bekannt.

Zum langsamen Hochfahren der Wiener Spitäler gab es leider noch keine Infos. Dafür wird das "radikale Besuchsverbot" in den Altersheimen - rechtzeitig zum Muttertag - aufgehoben.

59 Corona-Fälle in Pflegeheimen

Ludwig nennt zunächst Zahlen: 17.000 Wienerinnen und Wiener leben derzeit in stationärer Pflege, 10.000 Menschen arbeiten dort. 3.700 von ihnen wurden auf das Coronavirus getestet, wovon nur 59 positiv waren. Das sind 1,6 Prozent.

Die Zugangsregeln werden nun - parallel zu den Vorgaben der Regierung - ab 4. Mai gelockert. Familienmitglieder und Freunde müssen sich vorher anmelden und gewisse Verhaltensregeln einhalten, erklärt Ludwig. Die Maßnahmen sind vorerst bis Ende Mai befristet.

"Radikales Besuchsverbot" fällt zum Muttertag

Das "radikale Besuchsverbot" in Pflegeheimen wird also aufgehoben. In Spitälern bleibt es (mit wenigen Ausnahmen) aufrecht, erklärt Gesundheitsstadtrat Peter Hacker. Aber: Es gilt die Abstandsregel von 1 Meter. Also: Besuch erlaubt, aber ohne Berühren.

Weil die Einrichtungen alle baulich unterschiedlich sind, wird es individuelle Lösungen geben. Es wird eigene Besuchszonen ("Begegnungszonen") geben. Wenn möglich, sollen diese unter freiem Himmel sein, weil die Bestimmungen da wesentlich leichter einzurichten sind.

Auch soll es spezielle Zeitfenster geben, damit nicht alle Besucher gleichzeitig kommen. Rechtzeitig zum Muttertag am 10. Mai soll es hier ein gutes Terminmanagement geben.

"Sichtbares Danke"

Der Bürgermeister bedankt sich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Pflegebereich. Diese sollen - nach der Krise - nicht nur ein Schulterklopfen erhalten, sondern ein "sichtbares Danke".

Die vorsorglich errichteten Lazarett (unter anderem in der Wiener Messe) bleiben vorerst bestehen.

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