Feller patzt! Deutscher Kitz-Sieger holt das Double

Manuel Feller im Hundertstelpech! Am Dienstag fehlten dem ÖSV-Star im Nacht-Riesenslalom hinter Marco Odermatt läppische 0,05 Sekunden auf den Sieg. Am Mittwoch war der Tiroler auf dem Weg, nach verpatztem ersten Lauf eine Bestzeit in den Schnee zu knallen. Dann rutschte er weg, hielt sich mit großer Mühe im Kurs. Der Vorsprung war weg. Sechs Hundertstel fehlten am Ende auf Marc Rochat, zwölf auf Clement Noel und damit das Stockerl.

Feller wurde Fünfter, ärgerte sich: "Das tut vor heimischem Publikum schon weh. Da wäre mehr möglich gewesen.

Deutscher stiehlt Show

Den Sieg und damit das Prestige-Double der Slalom-Klassiker in Kitzbühel und Schladming holte sich der Deutsche Linus Straßer. Dieses Kunststück gelang dem Wahl-Österreicher, wohnhaft in Kirchberg bei Kitzbühel, als erst siebentem Läufer in der Geschichte.

Vor Straßer gewannen Benni Raich (2001), Mario Matt (2000), Kalle Palander (2003), Manfred Pranger (2005), Jean-Baptiste Grange (2011) und zuletzt Henrik Kristoffersen (2016) binnen weniger Tage auf dem Ganslernhang und der Planai. Der DSV-Star jubelte: "Unglaublich. Ich habe wirklich das Momentum mitgenommen. In Kitzbühel ist mir alles aufgegangen. Skifahren ist eine extrem mentale Sache. Ich tue mir gerade sehr leicht, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren und alles andere auszublenden."

Der Sieger über seine Topform: "Ich fühle mich im Moment einfach Bulletproof. Mir kann man hinsetzen, was man will, ich bin immer schnell."

Straßer bedankte sich nach dem vom Regen beeinträchtigten Rennen bei den 22.500 Fans, die den widrigen Witterungsbedingungen trotzten: "Trotz dieses Scheißwetters kommen so viele Leute und feuern uns an. Das liegt am österreichischen Skifahrerblut."

Hinter Straßer raste Hirscher-Schützling Timon Haugan auf Platz zwei. Der Norweger fährt für die Skimarke "Van Deer" von Ski-Legende Marcel Hirscher. Auf den ersten Weltcupsieg fehlten 0,28 Sekunden. Der Franzose Noel wurde Dritter.

Laufbestzeit für ÖSV-Duo

Neben Feller schaffte auch Fabio Gstrein den Sprung in die Top 10. Lauf eins war ihm noch völlig misslungen. Im zweiten Durchgang fuhr der Söldner Laufbestzeit, verbesserte sich so um 16 Plätze auf Rang zehn. Auch Olympiasieger Johannes Strolz konnte in der Entscheidung im Classement nach oben klettern, wurde mit der zweitbesten Laufzeit noch 17. 

Adrian Pertl wurde 22., Dominik Raschner schied in Durchgang zwei aus.

Hier alle Zeiten des Slalom, die Weltcupstände und die kommenden Stationen im Überblick: