Fussball

Rapid-Kampf unbelohnt – Sturm siegt in der 91. Minute

Zweites Spiel im Jahr 2023, zweiter Sieg für Sturm Graz. Die Steirer rangen Rapid Wien zum Bundesliga-Start in der Nachspielzeit mit 1:0 nieder.

Heute Redaktion
David Affengruber erzielte den Siegtreffer erst in der 91. Minute.
David Affengruber erzielte den Siegtreffer erst in der 91. Minute.
Gepa

In einer packenden, aber nicht immer hochklassigen Partie gelang dem Bundesliga-Tabellenzweiten erst in der Nachspielzeit der späte Treffer. David Affengruber scherzelte den Ball erst in der 91. Minute zum späten Heimsieg ins Rapid-Tor ab.

Damit gewannen die Grazer nach dem Cup-Duell mit Red Bull Salzburg auch das zweite Spiel des Kalenderjahres, bleiben Tabellen-Zweite, drei Zähler hinter den Bullen. Rapid liegt weiterhin auf Rang vier, punktegleich mit der WSG Tirol.

Frühe Unterbrechung

Sturm-Coach Christian Ilzer konnte mit der Aufstellung nicht überraschen, bot dieselbe Elf auf, die eine Woche zuvor im ÖFB-Cup-Viertelfinale Red Bull Salzburg eliminierte. Rapid-Trainer Zoran Barisic, dessen Vertragsunterschrift vor dem Anpfiff vom grün-weißen Präsidenten Alexander Wrabetz bekannt gegeben wurde, vertraute im Mittelfeld auf Patrick Greil als Spielgestalter sowie Roman Kerschbaum und Aleksa Pejic als Abräumer. Michael Sollbauer bekam den Vorzug gegenüber Kevin Wimmer, und Bologna- Leihspieler Denso Kasius kam auf der Rechtsverteidiger-Position zum Einsatz.

Die erste Partie des Jahres 2023 wurde aber früh unterbrochen. Bereits nach zehn Sekunden flog eine Leuchtrakete aus dem Rapid-Sektor auf den Rasen, dichter Nebel breitete sich in der Grazer Arena aus. Erst nach über drei Minuten konnte die Begegnung fortgesetzt werden.

Abseits-Tor zählt nicht

In einer intensiv geführten Partie, in der beide Teams das Mittelfeld schnell überbrückten, nahmen zunächst die Grazer das Spiel in die Hand. Albian Ajeti kam in der fünften Minute nach einer Kopfball-Vorlage von Alexander Prass überraschend zum Ball, brachte keinen platzierten Abschluss zustande (5.). Der vermeintliche Führungstreffer der Steirer nach einem sehenswerten Solo von Horvat zählte in der 29. Minute nach einer Abseitsstellung von Emanuel Emegha nicht. Der Stürmer berührte den Ball zwar nicht, stand aber im Sichtfeld von Rapid-Keeper Niklas Hedl – eine umstrittene Entscheidung.

Emegha nahm sich in der 38. Minute einen Ball im Strafraum sehenswert mit der Brust an, der Abschluss brachte den Rapid-Keeper dann aber nicht in Verlegenheit. Grün-Weiß wurde durch Greil eine Minute später gefährlich, er versuchte einen Querpass, hätte selbst abschließen müssen. In dieser Aktion verletzte sich Sturm-Abwehrspieler Gregory Wüthrich, musste ausgetauscht werden, Affengruber kam ins Spiel. 

Später Siegtreffer

Nach dem Wiederbeginn versuchte Rapid, die Räume für die Steirer noch enger zu machen, verlagerte sich noch mehr auf Konter. Das nützte Sturm, um Druck zu machen. Hedl musste in der 60. Minute mit einer Glanztat gegen Otar Kiteishvili die Null festhalten. Emegha rutschte ein Kopfball in der 82. Minute über die Stirn, kullerte am langen Eck vorbei.

Auf der Gegenseite ging Marco Grüll, der über weite Strecken blass blieb, nach einem Duell mit Prass im Strafraum theatralisch zu Boden – zu Recht kein Elfmeter. Erst in der Schlussphase wagten sich die Hütteldorfer über den starken Debütanten Kasius vermehrt nach vor. Der Bologna-Leihspieler zog in der 85. Minute aus 20 Metern ab, Sturms neuer Stammkeeper Arthur Okonkwo faustete den Ball weg.

Doch in der 91. Minute zappelte der Ball dann im Netz, nachdem Manprit Sarkaria mit einem Freistoß Affengruber fand, der ideal abscherzelte – 1:0 (91.). Den Freistoß davor verschuldete Martin Moormann mit einem unnötigen Foul an Jusuf Gazibegovic.