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1:1! Starker Pentz rettet Austria im Derby gegen Rapid

Rapid und die Austria trennen sich im 331. Wiener Derby mit einem 1:1-Remis. Die Überlegenen Hausherren beißen sich an Goalie Pentz die Zähne aus.

Sebastian Klein
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Patrick Pentz war gegen Rapid der überragende Mann.
Patrick Pentz war gegen Rapid der überragende Mann.
Gepa

Kein Sieger im Wiener Derby! Die Austria erkämpfte sich in der neunten Runde der Bundesliga einen Punkt beim, am Sonntag überlegenen, SK Rapid. Die Hütteldorfer gingen dabei früh in Führung, kassierten wenig später den Ausgleich. Trotz spielerischer Dominanz fanden die Hausherren im leeren Allianz-Stadion keinen Weg, um Torhüter Patrick Pentz ein zweites Mal zu schlagen.

Weil Spitzenreiter Salzburg und der LASK ihre Spiele gewonnen haben, ist Rapid mit vier beziehungsweise zwei Punkten Rückstand Dritter. Die Austria tritt auf der Stelle. Mit zehn Punkten aus neun Spielen sind die Veilchen Achter.

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    Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
    Thorsten Schick trifft zum frühen 1:0 für Rapid.
    Gepa

    Blitz-Start

    Für Rapid hätte das Derby kaum besser beginnen können. Thorsten Schick brachte die Grün-Weißen schon nach sieben Minuten in Führung. Maximilian Ullman ließ auf der linken Seite Manprit Sarkaria aussteigen, flankte. Am langen Eck war Schick mit eingerückt. Der Rechtsfuß zog mit seinem schwächeren Linken ab und traf genau neben die Stange.

    Die Antwort der Veilchen ließ allerdings nicht lange auf sich warten. Die Gäste kamen durch eine Standard-Situation zum Ausgleich. Sarkaria zirkelte den Ball bei einem Freistoß aus dem rechten Halbraum in den Sechzehner, dort setzte sich Patrick Wimmer gegen den körperlich überlegenen Ercan Kara durch, traf per Kopf (19.).

    Pentz lässt Rapid verzweifeln

    Wer nach dem fulminanten Start mit einer torreichen Partie rechnete, sollte sich irren. Zwar fanden beide Mannschaften gute Möglichkeiten vor, die restlichen gut 70 Spielminuten wurden aber zur Show der beiden Torhüter. Paul Gartler konnte sich im Tor der Rapidler in Hälfte eins auszeichnen. Seine Leistung wurde aber vom Mann des Tages überstrahlt: Patrick Pentz.

    Patrick Pentz hält für die Austria im Derby den Punkt fest. Hier mit vollem Einsatz mit dem Schienbein.
    Patrick Pentz hält für die Austria im Derby den Punkt fest. Hier mit vollem Einsatz mit dem Schienbein.
    Gepa

    Der Austria-Schlussmann stemmte sich gegen die Sturmläufe Rapids. Christopher Knasmüllner und Kara scheiterten mit einer Doppelchance (23.). Kara setzte einen Kopfball knapp neben das Tor (36.). Dann ließ sich Innenverteidiger Mateo Barac zu lange Zeit (40.).. Auch Maximilian Hofmann fand mit seinem Kopfball nach einer Ecke im gegnerischen Schlussmann seinen Meister (42.). Halbzeit.

    Auch nach dem Seitenwechsel ging es in dieser Tonart weiter. Rapid bestimmte das Spielgeschehen. Kara, am Donnerstag gegen Dundalk in der Europa League noch Doppeltorschütze, erwischte nicht seinen besten Tag, vergab erneut eine große Möglichkeit auf die Führung (59.). Marcel Ritzmaier prüfte Pentz per Weitschuss – erneut ohne Erfolg (77.). Das Heimteam spielte sich Chancen heraus. Am Ende hieß der Sieger aber stets Pentz. Der eingewechselte Yusuf Demir kam dem Siegestreffer am nächsten. Er traf die Stange. Die Schussstatistik: 35:6 für Rapid.

    Die Stimmen

    Thorsten Schick (Rapid):

    "Ein glücklicher Punkt für die Austria. Ich weiß es leider selber nicht. Wir hatten so viele Möglichkeiten. Wir haben uns selber geschlagen. Es hat einfach nicht sein wollen. Das Spiel nicht zu gewinnen ist unglaublich, das schmerzt extrem."

    ... über eine Meinungsverschiedenheit mit Taxiarchis Fountas nach dem Abpfiff: "Kurze Meinungsverschiedenheit. Ich muss jetzt erst in die Kabine, vielleicht wird's dann noch ein bisschen länger. In der Kabine gibts sicher noch einiges zu besprechen. Auf dem Spielfeld hätt ich es nicht tun sollen, dafür entschuldige ich mich."

    Markus Suttner (Austria):

    "Wir sind denkbar unglücklich reingestartet. Wir haben dann Chancen gehabt, den Ausgleich geschossen. Wir haben zu viele Standards zugelassen, dadurch haben wir es phasenweise nie hinten raus geschafft.

    ... über Keeper Pentz: "Wir brauchen uns nicht anlügen, der Pentzi hat uns den Punkt gerettet. Wir kennen seine Qualitäten.

    Patrick Pentz (Austria)

    "Rapid hätte den Sieg mehr verdient als wir. Sie haben uns schon ziemlich hinten reingedrückt.

    ... über die Parade mit dem Schienbein (Bild oben), als sie ihm in der Wiederholung gezeigt wurde: "Okay wow. Schaut schon geil aus."

    Peter Stöger (Austria):

    "Es ist ein glücklicher Punkt. Den nehmen wir dann trotzdem so gern mit. Pentzi der überragende Mann heute im Stadion, hat den Punkt auch festgehalten."

    "Wir haben uns erste Halbzeit ordentlich verkauft. Aber im Offensiv-Bereich haben wir dann überhaupt keine Möglichkeiten mehr gefunden, gefährlich zu werden. Wir hatten dann keine Entlastung mehr gehabt."

    "Über einen Großteil der Spielzeit waren sie die bessere Mannschaft. Sie spielen mit einem Selbstverständnis, es ist dann auch kein Zufall, dass sie in der Tabelle über uns stehen. Wir haben noch einige Sachen, die wir besser manchen müssen, wenn wir dorthin auch mal vordringen wollen."

    Didi Kühbauer (Rapid):

    "Jeder, der das Spiel gesehen hat, kann das beurteilen. Austria in der ersten Halbzeit noch ein bisserl im Spiel gewesen. Das Spiel war von uns sehr, sehr gut. Wir sind leider an unserer Chancenverwertung gescheitert."

    "Er hat sie wirklich gerettet. Die Prämie sollt ihm gehören. Meine Jungs haben sich dermaßen gute Chancen herausgespielt. Mit ein bisschen mehr Präzision hätten wir gewonnen."

    ... über den Disput zwischen Schick und Fountas: "Es ist mir gleich, was war. Es geht darum: Wir reden in der Kabine über sowas."