2:0! Die Fiorentina gewann das Play-off-Rückspiel der Conference League gegen Rapid. Nach dem sensationellen 1:0 in Wien mussten die Wiener in Florenz Lehrgeld zahlen, kassierten ein vermeidbares Gegentor, ehe ein umstrittener Elfer die Entscheidung in allerletzter Minute brachte.
Rapid war im Rückspiel klar unterlegen, leistete sich katastrophale Abwehrschnitzer. Vor allem das Außenverteidiger-Gespann bestehend aus Jonas Auer und dem aushelfenden Moritz Oswald präsentierte sich überfordert. Goalie Nicholas Hedl stemmte sich lange gegen den Gesamt-Ausgleich.
Ein Ausrutscher von Oswald leitete den Angriff zum Ausgleich ein, Auer leistete dann einen Slapstick-Klärungsversuch. Auer schoss aus kurzer Distanz auf das eigene Tor, Hedl konnte noch abwehren. Dann war Stürmer Nicolás González zur Stelle und staubte ab (59.).
Wenige Momente vor der möglichen Verlängerung dann der nächste grün-weiße Schock: Nikolas Sattlberger spielte den Ball im eigenen Sechzehner mit dem Oberarm – Elfmeter. Gonzales schnürte unmittelbar vor dem Schlusspfiff den Doppelpack und schoss die Italiener in die Gruppenphase (90.).
Bitter für Rapid, das um drei Millionen Euro Startgeld umfällt, die ein Aufstieg bedeutet hätte.
Trainer Zoran Barisic: "Die Jungs hätten Geschichte schreiben können. Wir haben bis zum Schluss an das Wunder geglaubt. Es ist extrem bitter. Aber wir sind auf einem guten Weg. Es macht wieder Spaß, Rapid zuzusehen."
Goalie Hedl: "Wir können im Großen und Ganzen stolz sein." Was er sich beim Schuss seines eigenen Kollegen Auer gedacht habe: "Zuerst habe ich mich gefreut, dass er mich abgeschossen hat und nicht ins Tor. Dann ist der Abpraller leider unglücklich zum Gegner …"
Top-Torjäger Guido Burgstaller fehlte wie Thorsten Schick wegen muskulärer Probleme. Sommer-Neuzugang Fally Mayulu konnte sich zwei Mal vor dem gegnerischen Tor in Szene setzen, traf in Halbzeit eins die Latte, nach dem Seitenwechsel das Außennetz. Rapid setzte ansonsten kaum offensive Akzente.
Schick wurde rechtshinten von Oswald ersetzt, der eigentlich zentraler Mittelfeldspieler ist, zuletzt rechts im Angriff überzeugt hatte. In der Abwehr offenbarte er wie sein Pendant Auer auf der linken Seite Defizite.
ACF Fiorentina - SK Rapid Wien 2:0 (0:0)
Artemio Franchi, Florenz, 21.000 Zuschauer
Fiorentina: Terraciano - Dodo, Milenkovic, Ranieri, Biraghi (87. Parisi) - Bonaventura (87. Kokorin), Arthur (60. Duncan), Mandragora - Gonzalez, Nzola (60. Beltran), Kouame (71. Sottil)
Rapid: Hedl - Oswald, Querfeld, Hofmann, Auer - Sattlberger, Kerschbaum - Grüll, Seidl, Kühn (84. Bajic) - Mayulu (68. Strunz)