Wintersport

Shiffrin holt große Kristallkugel bei Norwegen-Heimsieg

Kajsa Vickhoff Lie hat ein Stück Sport-Geschichte geschrieben. Als erste Norwegerin gewann sie eine Weltcup-Abfahrt. Auch Mikaela Shiffrin jubelte.

Heute Redaktion
Mikaela Shiffrin hat die große Kristallkugel gewonnen.
Mikaela Shiffrin hat die große Kristallkugel gewonnen.
Gepa

Lie gelang der erste Sieg ausgerechnet in ihrem Heimatort Kvitfjell. Die Speed-Spezialistin legte bei windigen Verhältnissen auf der ruppiger gewordenen Abfahrtsstrecke mit der Startnummer drei die klare Bestzeit vor – 1:32,36. Keine Läuferin konnte mit der Lokalmatadorin mithalten, die 24-Jährige feierte ihren ersten Weltcup-Erfolg, und den ersten Abfahrtssieg einer Norwegerin. "Unglaublich, es ist wie ein Traum. Meine ganze Familie, meine Freunde sind alle hier, es ist cool", lachte Lie im "ORF".

Die Saison-Dominatorin Sofia Goggia, die im Super-G am Freitag noch ausgeschieden war, nahm nicht das letzte Risiko, fuhr mit der Abfahrts-Kristallkugel im Hinterkopf auf den zweiten Rang (+0,29). Das reichte deutlich, um die Disziplinenwertung vorzeitig zu gewinnen. Die Schweizerin Corinne Suter landete als Dritte auf dem Stockerl (+0,41).

Shiffrin holt die große Kristallkugel

Mikaela Shiffrin landete auf Rang fünf (+0,79), muss damit weiterhin auf ihren 86. Weltcup-Erfolg, mit dem sie den Rekord des Schweden Ingemar Stenmark knackt, warten. Nachdem Lara Gut-Behrami (+1,69) keine Punkte gutmachen konnte, hat die US-Amerikanerin aber bereits sieben Rennen vor dem Saisonende den Gesamtweltcup sicher, ihr Vorsprung beträgt über 700 Punkte. Es ist die bereits fünfte große Kristallkugel für die 27-Jährige, die sie ausgerechnet im Heimatland ihres Freundes Aleksander Aamodt Kilde fixierte.

"Es fühlt sich ziemlich verrückt an, wenn man die Kristallkugel gewinnt, aber das Rennen nicht. Aber ich fange an zu fühlen, dass die Saison richtig großartig war. Es ist toll, dass ich mich jetzt auf die verbleibenden einzelnen Rennen konzentrieren kann. Mein Ziel ist jetzt aber noch die Riesentorlauf-Kugel", blickte die US-Amerikanerin bereits in die Zukunft.

    Das sind die Ski-Weltmeister von Courchevel/Meribel
    Das sind die Ski-Weltmeister von Courchevel/Meribel
    GEPA, Montage "Heute"

    Siebenhofer überrascht

    Überraschend beste Österreicherin war Ramona Siebenhofer als Fünfte (+0,79), zeitgleich mit Shiffrin. Die Steirerin war im technisch anspruchsvollen Mittelteil die Schnellste, verlor im Zielschuss aber zu viel Zeit, machte trotzdem wichtige Punkte im Kampf um die Teilnahme am Weltcupfinale in Soldeu (Andorra). Nina Ortlieb als Neunte (+0,89) und Mirjam Puchner mit Rang elf (+0,98) komplettierten ein gutes ÖSV-Ergebnis. Stephanie Venier wurde 16. (+1,39).

      So schnitten die ÖSV-Stars bei der Ski-WM ab
      So schnitten die ÖSV-Stars bei der Ski-WM ab
      GEPA

      "Ich bin froh, dass ich oben eine gute Fahrt zeigen konnte, leider hab ich unten noch nicht das richtige Rezept gefunden, war ich zu ungeduldig. Das Ergebnis ist aber Balsam auf der Seele", strahlte Siebenhofer. 

      Conny Hütter, die am Freitag noch den erlösenden ersten Saisonsieg für die ÖSV-Damen holte, schied auf dem Weg zu einem Stockerlplatz aus. Hütter kam in der Kompression vor dem Zielschuss zu Sturz, konnte einen Abflug ins Netz aber abfangen und selbst ins Ziel fahren. Sie blieb augenscheinlich unverletzt. "Es tut mir alles ein bisschen weh, aber es ist nichts Wildes. Das sind Fehler, die ich vermeiden muss, es darf einfach nicht passieren", so die Steirerin.

      Mehr zum Thema
      ;