Österreich

Live-Ticker zum Burschenschafter-Ball

Heute Redaktion
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In der Wiener Hofburg fand am Freitagabend der umstrittene Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) statt, zahlreiche Gegen-Demonstraten versammelten sich am Heldenplatz. Laut Veranstalter nahmen an der Kundgebung 6000 bis 8000 Leute teil, die Polizei spricht von 2500. Alle Infos im Heute.at-Ticker zum Nachlesen!

In der Wiener Hofburg geht am Freitagabend der umstrittene Ball des Wiener Korporationsrings (WKR) über die Bühne, zahlreiche Gegen-Demonstraten versammelten sich am Heldenplatz.  Laut Veranstalter nahmen an der Kundgebung 6000 bis 8000 Leute teil, die Polizei spricht von 2.500. Alle Infos im Heute.at-Ticker zum Nachlesen!

Trotz der hohen Besucherzahlen verlief die Kundgebung am Heldenplatz relativ ruhig. Mit Sitzblockaden und kleineren Störaktionen versuchten die Demonstranten, die Ballbesucher von der Hofburg fernzuhalten - mit Erfolg: Der Ball konnte erst mit über einstündiger Eröffnung beginnen.

"Es ist generell ruhig, passiert ist nichts", so Polizeisprecher Roman Hahslinger kurz nach dem Ende der Kundgebung. Trotzdem ging es in den Seitengassen weiter, Aktivisten wurden eingekesselt, einige Personen verhaftet.

Töchterle im Ehrenkomitee

Brisant: Am Abend wurde bekannt, dass im Ballprogramm auch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle (ÖVP) dem "akademischen Ehrenkomitee" angehöre. Auch der Präsident der Österreichischen Universitätskonferenz, Heinrich Schmidinger, sowie der Rektor der Montanuniversität Leoben, Wilfried Eichlseder sind verzeichnet. Die Sprecherin des Wissenschaftsministers zeigte sich über die Nennung Töchterles überrascht: "Das ist ganz bestimmt nicht die Intention des Ministers. Wir gehen dem umgehend nach, um aufzuklären, wie er auf diese Liste gekommen ist", kündigte sie an.

Live-Ticker zum Nachlesen:

21:45 Uhr ÖH: Verhalten der Polizei "empörend"

Die ÖH Wien beschreibt den Umgang mit Demonstrantin in einer Aussendung als "alles andere als akzeptabel": "Im Verlaufe des Abends kam es dennoch zu Kesselungen, mittlerweile gab es auch schon willkürliche Verhaftungen. Die Polizei schlägt sich eindeutig auf die Seite der Burschenschafter. Das ein erleichterter Zugang zur Hofburg wichtiger gewertet wird als ein legitimer Protest ist empörend."

Dennoch sei man zufrieden: "Die Polizei fuhr ein massives Überwachungsaufgebot mit Hubschaubern und Kameras auf, doch ihre provokante Eskalationstrategie, in der sie versuchten, unterschiedliche Demonstrationen ineinanderlaufen zu lassen, ging nicht auf", so das Vorsitzteam der ÖH Uni Wien weiter.
21:25 Uhr Nach dem Ende der Kundgebung am Heldenplatz verstreut sich die Menge weiter in die Seitengassen.

21:15 Uhr Unverständnis bei Strache

In diesen Minuten wird der Ball offiziell eröffnet. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache und der Wiener Klubobmann Johann Gudenus trafen zuvor unbehelligt von Demonstranten ein. Beide zeigten sich einmal mehr befremdet über die heftige Kritik.

Der Sprecher der Veranstalterplattform, Nikolaus Kunrath, erklärte, man habe 6.000 bis 8.000 Leute gezählt. Die Polizei von 2.500 aus.
21:02 Uhr ÖH sieht Erfolg

"Wir haben heute ein starkes aber friedliches Zeichen gegen Rassismus, Deutschnationalismus, Antisemitismus, Sexismus und Homophobie gesetzt", so die Österreichische HochschülerInnenschaft in einer Aussendung. "8.000 bis 10.000 Menschen haben deutlich gemacht, dass rechten Vereinigungen in dieser Gesellschaft kein Raum gegeben werden darf. Ein Vielfaches an Menschen vor, als tanzende Burschenschafter in der Hofburg, können und dürfen nicht überhört werden."
20:59 Uhr Die ÖH der Uni Wien berichtet auf Twitter, es komme zu Kesselungen und Verhaftungen.

20:55 Uhr Auf der Bühne am Heldenplatz ist der Strom ausgefallen, das Geschehen verlagert sich allerdings immer mehr in die Seitengassen rund um die Hofburg. In der Strauchgasse errichten Demonstranten mithilfe von vorgefundenem Baustellenmaterial eine Blockade.

20:47 Uhr Europäische Rechtsaußen-Politiker erwartet

Die Zeit für die Ballbesucher wird knapp: Offizieller Beginn um 21 Uhr, die Eröffnung mit Einzug ist um 21.15 Uhr angesetzt. Neben werden auch der schwedische Parlamentarier Kent Ekeroth der "Schwedendemokraten", sowie Philip Claeys vom belgischen "Vlaams Belang" erwartet.

20:35 Uhr Auch in der Herrengasse sitzen Autos mit Ballbesuchern aufgrund von Blockaden fest. Die WEGA rückt aus. Es folgt ein Katz und Maus-Spiel zwischen Polizei und Demonstranten, die sich vor Busse setzen und legen. Einige Ballbesucher haben den Bus verlassen, und werden von der Polizei eingekesselt Richtung Hofburg geschoben.

20:15 Uhr Taxi-Blockade

hat Taxifahrer im Vorfeld aufgefordert, keine Ballbesucher zu transportieren. Die Kampagne "Keine Beförderung von rechtem Gedankengut" sei nach Angaben der Organisation bei den Fahrern gut angekommen.

Zudem sei ein sogenannter "Bike Bloc" unterwegs, um Taxis mit Burschenschaftern zu blockieren. Mit Erfolg: Bei der Schauflergasse blockieren 20 Personen mehrere Taxis mit Ballbesuchern. Die Polizei muss einschreiten.
20:00 Uhr Dubiose Terminwahl

Am Heldenplatz hat die Kundgebung der Plattform "Jetzt Zeichen setzen" begonnen. "Es gibt Tage, da gibt es nichts zu feiern. Schon gar nicht für Burschenschafter", sagte der Musiker und Autor Gerhard Ruiss. Zur Erinnerung: Heute ist Holocaust-Gedenktag.

Ballbesucher werden indes über die Innenstadt in die Hofburg geschleust, um nicht mit den Demonstranten zusammenzutreffen.
19:40 Uhr Kaum Demo-"Touristen"

Massenweise deutsche Demo-Touristen, wie von den Sicherheitsbehörden im Vorfeld befürchtet, waren vorerst nicht zu sichten. Allerdings marschierte ein kleiner deutscher Block die Mariahilfer Straße entlang, der den österreichischen Demonstranten per Transparent unter anderem Grüße aus Berlin übermittelte.
19:30 Uhr 3000 Teilnehmer?

Auf der Bühne vor dem Heldentor performt das Duo Christoph & Lollo, die zum Anlass ein eigenes Lied geschrieben haben. Bands wie Clara Luzia und Kommando Elefant sind ebenfalls angekündigt. Die zwei Demo-Züge treffen demnächst aufeinander, laut Schätzungen von Augenzeugen dürften mittlerweile rund 3000 Menschen vor und rund um den Heldenplatz versammelt sein. Die Angaben schwanken jedoch: die Veranstalter sprechen von 3000 bis 4000, die Polizei von 500 Teilnehmern.
19:15 Uhr Farbbomben gegen Polizei

Der Demo-Zug stoppt auf der Höhe des Getreidemarkts - erste Farbbomben gegen die Beamten werden geworfen. Es gibt eine Zwischenkundgebung.
19:00 Uhr Über der Mariahilferstraße kreist nach Augenzeugen-Berichten ein Polizeihubschrauber. Etwa 1000 Demonstranten, angeführt von den deutschen Teilnehmern, sind vom Schottentor zum Heldenplatz unterwegs.

18:30 Uhr Laut Augenzeugenberichten setzen sich über 1000 Demonstranten vom Westbahnhof Richtung Heldenplatz in Bewegung. Auch der Demo-Zug vor der Universität startet.

18:05 Uhr Polizei: Lage entspannt

Es sind mehrer hundert Beamte aus fünf Bundesländern wegen des Balls und der Gegenveranstaltungen im Einsatz. Laut Polizeisprecher Roman Hahslinger ist die Lage am frühen Abend friedlich: "Bis jetzt gab es keine Anzeigen. Ausschreitungen sind nicht auszuschließen, aber wir sind bestens vorbereitet", so Hahslinger zu Heute.at.

17:40 Uhr Die Zahl der Teilnehmer am "NoWKR"-Demozug ist auf 300 bis 400 gestiegen, darunter auch extra aus Deutschland Angereiste. Vor der Universität am Ring, wo der zweite Demozug startet, warten ca. 200 Demonstranten.

17:15 Uhr Mittlerweile haben sich 70 bis 80 Demonstranten am Westbahnhof versammelt.

17:00 Uhr Noch wenige Demonstranten

Noch ist die Lage am Westbahnhof ruhig: Der Demozug der Plattform "NoWKR" soll von hier losziehen. Zahlreiche Polizeiwagen warten auf ihren Einsatz, aber erst eine Handvoll Demonstranten hat sich eingefunden.
16:45 Uhr "Anonymous" hackt WKR-Seite

Hacker haben am Nachmittag die Homepage der WKR geknackt und das Bild eines blauen Einhorns, dem das Horn herunterhängt, platziert. Darüber prangt ein Logo mit Globus und der Aufschrift "Friendship Is Magic", sowie eine gelbe Zeichnung von Sichel, Hammer und Stern

Gedenken an Holocaust

Vor dem umstrittenen Burschenschafter-Ball am Abend haben am Freitagnachmittag einige Hundert Menschen, darunter Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Kirchenrepräsentanten und Parteiprominenz von SPÖ und Grünen, am Wiener Heldenplatz den internationalen Holocaust-Gedenketag begangen.

Zum Erinnerung an die Ermordung von sechs Millionen Juden sowie der Sinti und Roma, Homosexuellen, politisch Verfolgten und Behinderten, wurde ein Kranz niedergelegt. "Ihr, die ihr heute hier tanzen und feiern werdet, wir erinnern euch an die Ermordung von zwei Dritteln des europäischen Judentums", sagte der Holocaust-Überlebende Rudolf Gelbard in seiner Rede.

Gegner werden angezeigt

FPÖ-Chef Strache beeindruckt das wenig - er droht schon im .

Die wichtigsten Infos zum Ball:

 

Ballgäste

Laut Angaben des Ballkomitees werden rund 3.000 Gäste erwartet. Tatsächlich besuchten im Vorjahr lediglich 800 den Ball. Die Gästeliste wird vorab geheim gehalten, der Besuch von ist jedoch fix. Empfangen wird sie von FPÖ-Granden wie Heinz Christian Strache, dem dritten Nationalratspräsident Martin Graf und dem EU-Abgeordnete Andreas Mölzer.

Offizieller Beginn um 21 Uhr, die Eröffnung mit Einzug ist um 21.15 Uhr angesetzt.

 

Gegendemonstrationen

Wie jedes Jahr gibt es . Die Kundgebung wird von zahlreichen Organisationen unterstützt und startet offiziell um 18.30 Uhr. Davor setzen sich schon Demozüge von Universität Wien und Mariahilferstraße in Richtung Heldenplatz in Bewegung.

Gegner des Treffens der überwiegend schlagenden Burschenschaften kritisieren es seit Jahren als Vernetzungs-Event Rechtsextremer. 1000 Polizisten sind im Einsatz.

 

Verkehrsbehinderungen

Ab ca. 18 Uhr wird die Mariahilfer Straße zwischen Europaplatz und ehemaliger 2-Linie für Autos gesperrt. Ab ca. 18.30 Uhr wird die Ringstraße zwischen Schwarzenbergplatz und Schottengasse vorübergehend abgeriegelt. Die Polizei empfiehlt, ab dieser Zeit den innerstädtischen Bereich großräumig zu umfahren.