Formel 1

Ricciardo rast nach Crash der Superstars zum Monza-Sieg

McLaren-Doppelsieg in Monza! Ricciardo triumphiert vor Norris und Bottas. Die WM-Konkurrenten Hamilton und Verstappen schießen sich gegenseitig ab. 

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McLaren jubelt über den Monza-Doppelsieg.
McLaren jubelt über den Monza-Doppelsieg.
Gepa

Nach einem spektakulären Unfall der beiden WM-Rivalen Max Verstappen und Lewis Hamilton hat Daniel Ricciardo den Formel-1-Klassiker in Monza gewonnen. Der 32-jährige Australier verwies am Sonntag beim Großen Preis von Italien seinen Teamkollegen Lando Norris auf den zweiten Platz. McLaren feierte damit einen völlig überraschenden Doppelerfolg und den ersten Grand-Prix-Sieg des Traditionsrennstalls seit dem Triumph von Jenson Button im November 2012 in Brasilien.

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    Crash in Monza! Max Verstappen landet auf dem Mercedes von Lewis Hamilton. Dem rettet sein Halo das Leben. Für beide ist das Rennen in Runde 27 beendet.
    Crash in Monza! Max Verstappen landet auf dem Mercedes von Lewis Hamilton. Dem rettet sein Halo das Leben. Für beide ist das Rennen in Runde 27 beendet.
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    Auf Rang drei fuhr am Sonntag Sergio Perez im Red Bull, wurde aber aufgrund einer Zeitstrafe nur Fünfter. Den Podestplatz erbte der von ganz hinten gestartete Valtteri Bottas im Mercedes. Die Ferraris von Charles Leclerc und Carlos Sainz belegten bei ihrem Heim-Grand-Prix die Plätze vier und sechs.

    Die entscheidende Szene des Rennens ereignete sich in der 26. Runde, als Hamilton im Mercedes und Verstappen im Red Bull kollidierten und im Kiesbett mit ihren ineinander verkeilten Autos stecken blieben. Im Klassement führt somit Verstappen weiter vor Titelverteidiger und Serien-Champion Hamilton. Fünf Punkte trennen die beiden in ihrem packenden Duell um die WM-Krone vor dem Großen Preis von Russland in Sotschi in zwei Wochen.

    Die Stimmen:

    Ricciardo: "Darf ich fluchen (lacht). Ich versuche das gerade aufzusaugen. Es ist alles perfekt aufgegangen. Ganz ehrlich: Sogar wenn wir den Start gewinnen, ist das nie eine Garantie. Wir hatten nicht den besten Speed, aber es hat gereicht, dass wir vorne bleiben. Jetzt bin ich erleichtert. Jetzt bin ich eigentlich sprachlos, das passiert mir normal nie."

    Norris: "Das war ein ganz tolles, großartiges Wochenende. Das ist ein ganz großes Wochenende für uns. Ich bin fürs Team glücklich. Ich werde meine Chancen in der Zukunft kriegen, ich bin glücklich für Daniel."

    Bottas: "Es war ein tolles Rennen. Schade, dass es den Crash zwischen Lewis und Max gegeben hat." Zur Schuldfrage will er sich nicht äußern: "Weiß nicht …"

    Die Bruchpiloten über den Crash

    Hamilton: "Ja, ein bisschen 'stiff'. Ich habe das Rad auf den Kopf bekommen. Ich war vorne, bin in Kurve eins reingebremst. Das nächste, was ich weiß, ist, dass Max über den Curb gehüpft ist und auf mein Auto draufgefallen ist." Auf die Frage, wie denn jetzt die Stimmung zwischen ihm und Verstappen sein werde, folgte nur eisiges Schweigen.

    Verstappen: "Der Start war schlecht, Strategie war schlecht, Pitstopp ist was schiefgegangen. Dann natürlich der Crash mit Lewis. Wir sollten nie zusammentreffen. Er hat mir dann zu wenig Platz gelassen. Das kann man gerne anders sehen …"

    Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko: "Ich will nicht vorgreifen. Aber ich glaube es ist ein 'Racing Incident'. Es ist unsere Schuld, dass er überhaupt in diese Situation gekommen ist. Der Start hat nicht geklappt, der Boxenstopp nicht, da ist heute viel schief gegangen. Wenn er ihm den Platz gelassen hätte, wäre er nicht auf die Curbs gekommen."

    Red-Bull-Teamchef Christian Horner: "Ich glaube, man kann in beide Richtungen argumentieren. Lewis hätte mehr Platz lassen können. Bei Max kann man sagen, warum versucht er es da draußen. Ein 'Racing Incident'."

    Mercedes-Teamchef Toto Wolff: "Wir müssen halt aufpassen. Taktische Fouls sind so ein Thema. Im Leben ist nichts eindeutig. Also hier würde ich sagen, das Wort ‚predominantly‘, das sie in Silverstone verwendet haben, um den Lewis zu bestrafen, ist hier auf der Seite des Max. Ich glaube, wenn man da jetzt in die Emotionen hineingeht, das bringt auch nichts. Die beiden bleiben sich nichts schuldig."