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Lizenz: Austria übt Kritik an Liga-Vorgaben

Die Austria kämpft um ihre Lizenz für die kommende Saison. Sportchef Manuel Ortlechner beruhigt, äußert aber auch Kritik an der Bundesliga.

Heute Redaktion
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Manuel Ortlechner
Manuel Ortlechner
Gepa

Bis kommenden Donnerstag haben die Violetten noch Zeit, die Auflagen der Liga zu erfüllen und in zweiter Instanz die Lizenz für die kommende Saison zu erhalten. Sportchef Ortlechner versichert auf "Sky", dass mit Hochdruck daran gearbeitet werde. Er erklärt: "Wir haben versucht, die Hausaufgaben so zu erledigen, dass es uns eigentlich gelingt, die Lizenz in erster Instanz einzuheimsen. Das ist jetzt nicht gelungen. Jetzt rauchen die Köpfe im Hintergrund."

Nachsatz: "Ich bin guter Dinge, dass es uns gelingt, weil es weniger mit Liquidität zu tun hat. Meiner Auffassung nach, geht es primär darum, die Lizenz dann zu erhalten, wenn die Liquidität für ein weiteres Spieljahr gewährleistet ist. Ich glaube, das ist der Fall. Deswegen bin ich sehr, sehr positiv."

Ortlechner-Kritik

Es spießt sich beim Verfahren nicht nur am Finanziellen, sondern auch an der Vereinsstruktur. Die Bundesliga bemängelt, dass im Aufsichtsrat vier Stimmen für die Violetten, aber auch vier Stimmen für die Investorengruppe "Viola Investment" vorhanden sind. Die Austria ist nun gezwungen, eine weitere Person aus dem Klub in den Aufsichtsrat zu hieven.

Ortlechner kann diese Auflage nicht ganz nachvollziehen. Er meint: "Da frage ich mich, wie man gewährleisten will, dass der dann auch wirklich zugehörig ist zur Vereinsseite. Deswegen ist das für mich schon ein schwammiges Thema, das ich nicht hundertprozentig verstehen kann."

Doch der Austria-Boss übt auch grundsätzliche Kritik an der Liga: "Ein bisschen verwundert mich, dass wir das nicht alles schon im Vorhinein bereinigen konnten. Das irritiert mich etwas. Es gab immer wieder Austausch mit der Bundesliga. Wir wollen weiter in der Bundesliga bleiben. Ich glaube, dass hätte man schon mit dem ein oder anderen Gespräch im Vorfeld erledigen können."

Sparkurs und Zukunfts-Hoffnung

Am Verteilerkreis werden jedenfalls auch kräftig gespart, um dem Klub eine Zukunft in der höchsten Spielklasse zu ermöglichen. Ortlechner führt aus: "Es wurden seit Sommer neun oder zehn Mitarbeiter gekündigt und nicht nachbesetzt. Da merkt man schon, dass wir dieses Thema ernst nehmen. Wir wollen die Kosten weiter drücken. Müssen auch im Erlösbereich schauen, dass wir Potenziale ausschöpfen - Sprichwort Brustsponsor. Da sind ein paar Themen dabei, die von der Bundesliga noch nicht akzeptiert worden, aus unserer Sicht aber völlig normal und selbstverständlich sind."

Verantwortlich für die Turbulenzen ist auch der umstrittene und jetzt geplatzte Sponsor-Deal mit Gazprom. "Es geht auch ohne Gazprom", meint Ortlechner. "Das ist bei uns ein entscheidender Budgetposten, der dazu beiträgt, dass sehr viele Menschen einer Arbeit nachgehen können und darum versuchen wir hier einen Balanceakt zu reiten. Ich hoffe, dass der Senat 5 dann trotzdem hergeht und das akzeptiert, weil wir haben echt schon einige Maßnahmen in der Pipeline, die nur darauf warten, dass wir sie ausrollen, aber noch nicht ausrollen konnten."

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    Nachdem die Wiener Austria auf den letzten Drücker doch noch die Lizenz für die Saison 20121/22 erhalten hatte, stellen sich die "Veilchen" neu auf. Die Saison 2021/22 in Bildern.
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