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Lkw-Bordcomputer verhinderte noch mehr Tote in Berlin

Heute Redaktion
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Nach dem Anschlag von Berlin wurde lange gerätselt, warum das automatische Unfallwarnsystem die Amokfahrt nicht verhinderte. Vermutet wurde, der Fahrer könnte es deaktiviert haben. Jetzt stellte sich heraus: Es funktionierte - und verhinderte ein noch größeres Blutbad.

 

Der Bordcomputer dürfte mitten am Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz in Berlin eine Vollbremsung eingeleitet haben. Da waren allerdings schon Dutzende Menschen schwer verletzt oder tot. Insgesamt forderte die Horror-Fahrt elf Opfer. 

Nach 70 bis 80 Metern kam der Lkw schließlich zum Stillstand. Hätte die Zugmaschine nicht automatisch zu bremsen begonnen, wäre Amokfahrer Anis Amri weiter gefahren und hätte noch mehr Menschenleben auf dem Gewissen. Das Bremssystem reagierte auf einen Aufprall und betätige dann automatisch die Bremsen. "Diese Technik hat Leben gerettet", zitierten die Medien Berliner Regierungskreise. Zunächst war spekuliert worden, der polnische Lastwagenfahrer könne dem Attentäter ins Lenkrad gegriffen und damit Schlimmeres verhindert haben. Offenbar wurde der Pole jedoch schon einige Zeit vor dem Anschlag durch einen Kopfschuss verwundet und war somit nicht mehr handlungsfähig.

Viele Lastwagen sind mit einem System ausgerüstet, das Unfälle verhindern soll. Mit einer Kamera und einem Radar soll das Fahrzeug Hindernisse erkennen und rechtzeitig bremsen. Eine Sekunde hat der Fahrer Zeit, selbst auf die Bremse zu steigen. Passiert das nicht, übernimmt der Lkw. Das passierte auch am Berliner Weihnachtsmarkt.