Klimaschutz
Lkw-Kraftstoffe: Warum Erdgas keine saubere Lösung ist
Lkw mit verflüssigtem Erdgas zu betanken, wird gerne als Übergangslösung für Diesel genannt. Der VCÖ spricht von "einer Sackgasse".
In der EU-Taxonomie-Verordnung ist vorgesehen, Atomenergie und Erdgas als teilweise nachhaltig zu klassifizieren. Auch in der EU-Regulierung zum Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe (AFIR) ist der Ausbau von Gas-Tankstellen für den Lkw-Verkehr vorgesehen.
Verflüssigtes Erdgas (LNG), zumal auf Basis von in Österreich produziertem Bio-Methan, wird oft als wichtige Technologie auf dem Weg zu einem klimaverträglichen und schadstoffarmen Verkehrssystem genannt. Verflüssigtes Erdgas (LNG) wird oft als Brückentechnologie (Übergangslösung) genannt. "Sackgasse trifft es aber besser", sagte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer. Denn Erdgas ist weder klimaverträglich noch schadstoffarm.
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Schlechte Klimabilanz
Werden nur die direkten Treibhausgas-Emissionen berücksichtigt, dann performen LNG-Lkw besser als Diesel-Lkw. Bezieht man aber die Energiebereitstellung (Gewinnung, Transport usw.) sowie den Methanaustritt bei der Nutzung mit ein, dann werden im schlechtesten Fall um etwa 20 Prozent mehr Treibhausgase verursacht.
Methan ist über einen Zeitraum von 100 Jahren rund 25-mal klimaschädlicher als CO2, in einem Zeitraum von 20 Jahren sogar mehr als 80-mal klimaschädlicher als CO2. Wird sowohl die Energiebereitstellung, als auch ein moderater Methanaustritt von einem Prozent des Verbrauchs bei der Nutzung von LNG-Lkw in der Klimabilanz berücksichtigt, schrumpft der Treibhausgas-Vorteil gegenüber Diesel-Lkw auf magere vier Prozent.
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Bei einem Methanaustritt von zwei Prozent kippt die Klimabilanz von LNG-Lkw gegenüber Diesel-Lkw ins Negative. Stammt das LNG zudem aus durch Fracking gewonnenem Schiefergas, gibt es im Vergleich zu Diesel-Lkw im besten Fall keinen Vorteil in der Klimabilanz, im schlechtesten Fall werden um etwa 20 Prozent mehr Treibhausgase verursacht als von Diesel-Lkw.