Niederösterreich

Lkw-Lenker legt Wahnsinns-Stopp ein, verursacht Crash

Auf einer Umfahrung in Zwettl wendete ein Lkw-Fahrer trotz doppelter Sperrlinie, eine Lenkerin krachte wuchtig ins Schwerfahrzeug.

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Der Angeklagte
Der Angeklagte
privat

Wegen Körperverletzung musste ein in Österreich tätiger Kroate (57) in Krems auf die Anklagebank. Er hatte im Oktober 2020 auf der Umfahrung Zwettl bei Nebel und Dunkelheit trotz doppelter Sperrlinie gewendet, eine Waldviertlerin krachte trotz Vollbremsung ins Schwerfahrzeug und erlitt einen Bruch der 9. Rippe rechts, einen Bruch des 1. und 3. Lendenwirbelkörpers, eine Prellung beider Kniegelenke und Hautabschürfungen im Bereich des rechten Kniegelenks sowie eine Gehirnerschütterung.

"Habe Abfahrt verpasst"

Das Wendemanöver gab der Kroate vor Gericht zu: "Weil ich die Abfahrt verpasst habe. Aber es war kein Nebel und nicht dunkel." Der Angeklagte versuchte sogar, der Lenkerin, eine Teilschuld unterzuschieben. Er sei ja ausgestiegen und habe die herannahenden Autofahrer abgewinkt und die hätten auch gestoppt. Die Waldviertlerin habe aber nicht reagiert und sei weitergefahren.

Doch das Polizeiprotokoll und das Opfer im Zeugenstand waren anderer Meinung: "Da war niemand vor mir. Ich war die erste Lenkerin. Er stand auch nicht im Freien und hat gewinkt, uns gewarnt", so die 57-Jährige vor Gericht

Halbes Jahr bedingt

Der Richter glaubte dem Opfer und verurteilte den Kroaten wegen grob fahrlässiger Körperverletzung zu sechs Monaten bedingt und einer unbedingten Geldstrafe von 480 Euro. Dem Opfer sprach der Richter 2.400 Euro Schmerzensgeld zu – weitere Ansprüche verwies er auf den Zivilrechtsweg. Nicht rechtskräftig.

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