Österreich

Suche nach Öl-Sünder bisher ohne Ergebnis

Heute Redaktion
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Von Donnerstagvormittag bis 20 Uhr sorgte eine Öl-Spur vom Ring bis zur Nordbrücke für ein Verkehrschaos in Wien. Der Schuldige ist noch nicht gefunden, Kritik gibt's an der MA 48.

Sympathiepreis bekommt dieser Lkw-Lenker wohl keinen: Wie berichtet, hatte ein Lkw Donnerstagvormittag eine kilometerlange Öl-Spur vom Ring bis zur Nordbrücke gezogen. Die betroffenen Straßenzüge mussten gesperrt und händisch vom rutschigen Schmierfilm befreit werden. Knapp neun Kilometer zog sich die Öl-Spur durch Wien.

Die Folge: In weiten Teilen Wiens kam der Verkehr zum erliegen, die Ausweichrouten waren schon am frühen Vormittag verstopft. Im Nachmittagsverkehr ging dann an manchen Stellen gar nichts mehr. Der Zeitverlust für Autofahrer lag bei mindestens 40 Minuten.

Schuldbewusster Lkw-Fahrer meldete sich

Freitagfrüh schien dann der Verursacher gefunden: "Bei uns hat sich ein Lkw-Fahrer aus Niederösterreich gemeldet, der bei der Parlaments-Baustelle weggefahren war. Er hatte einen Trafo geladen gehabt und befürchtet, dass das Öl da ausgeronnen sein könnte. Jedoch konnten an seinem Fahrzeug keinerlei Ölspuren festgestellt werden", so Polizeisprecherin Irina Steirer zu "Heute". Also zurück zum Start. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise.

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Die Öl-Spur zog sich knapp vier Kilometer quer durch Wien.

MA48-Chef verteidigt zehnstündige Reinigungsarbeiten

Apropos Schuld: Viele Autofahrer üben jetzt Kritik an der MA 48. Sie habe zu langsam und nicht mit dem gebotenen Personalaufwand reagiert. "Am Beginn des Einsatzes war überhaupt nicht klar, wie lange die Ölspur ist. Wir sind zunächst mit zwei Fahrzeugen ausgefahren, ein Lenker hat uns aufmerksam gemacht, dass die Spur viel größer ist. Dann waren wir mit sechs Fahrzeugen im Einsatz", erklärt Josef Thon, Leiter der MA48, gegenüber "Radio Wien".

Spezielle Reinigungsmaschinen mit Hochdruck hätten dieSpur zwar deutlich schneller entfernen können, aber dafür wären laut Thon "zehn Maschinen" notwendig gewesen, die es "so kurzfristig auf dem freien Markt" auch nicht gebe. "Es hat keinen Sinn, noch mehr Leute einzusetzen. Man muss ja warten, bis der Sand einwirkt. Man muss etwas hin- und herkehren, bis der Sand das Öl aufgenommen hat, dann kommt es weg", meinte Thon am Donnerstag in "Wien heute".

Reinigung kostete 12.000 Euro

Die Kosten für den Einsatz betragen rund 12.000 Euro. Diese würde die Stadt gerne dem Verursacher der Öl-Spur in Rechnung stellen. Jetzt muss er nur noch gefunden werden…

(Red)

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