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Lockdown-Aufstand: Hier öffnen die Wirte trotz Verbots

In den Niederlanden herrscht derzeit ein Lockdown - einigen Gastronomen reicht es nun, sie haben ihre Gaststätten als Protest geöffnet. 

Tobias Kurakin
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In den Niederlanden wird anders protestiert.
In den Niederlanden wird anders protestiert.
Utrecht, Robin / Action Press / picturedesk.com

Lockdowns gehören in der Pandemie leider mittlerweile schon fast dazu. Zur Eindämmung der Infektionswellen befinden sich derzeit die Niederlande in einem Lockdown - seit 19. Dezember haben alle Bars und Restaurants geschlossen. Dieses Wochenende revoltieren aber die ersten Wirte gegen die verordneten Schließungen. 

Unternehmen geöffnet, Gasthäuser geschlossen 

Seit Samstag hat sich der Druck auf den niederländischen Ministerpräsidenten Mark Rutte gesteigert. Dieser hat daraufhin zumindest die Öffnung von Unternehmern, Geschäften, Friseuren und Sportclubs veranlasst. Museen, Theater, Lokale und Kinos dürfen hingegen noch nicht öffnen. 

Einige Bars hätten jedoch die Geduld verloren. Allein in Zwolle haben 30 Bars und Restaurants wieder aufgesperrt. Ein Gast hat damit kein Problem: "Die Gastronomie kontrolliert wieder zu öffnen, scheint mir besser zu sein, als dass jeder bei sich zu Hause Partys feiert“, sagte er der holländischen Nachrichtenagentur ANP.

Öffnungen als "Demonstration" gerechtfertigt 

Doch die 120.000 Einwohnerstadt ist mit ihrem Protest kein gallisches Dorf. Bis zu 50 andere Gemeinden öffnen demnach auch ihre Gaststätten und verstoßen gegen die Verordnung der Regierung. In Valkenburg erlaubte der Bürgermeister Daan Prevoo die Aktion, in dem er sie als "Demonstration" einstufte - diese seien nämlich erlaubt. 

"Wir wollen ein Zeichen setzen“, sagte der Zwoller Café-Betreiber Arno de Boer dem „Volkskrant“. Er hätte in der Pandemie schon 170.000 Euro Schulden gemacht, um seine Unternehmen am Leben zu halten.