Oberösterreich

Lockvogel (18) – Taxler erhofft Sex, wird ausgeraubt

Vier Rumänen sollen im September 2021 einen 46-jährigen Taxler ausgeraubt haben. Am Dienstag standen drei davon in Linz vor Gericht. 

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Drei Rumänen saßen am Dienstag wegen schweren Raubes in Linz vor Gericht. 
Drei Rumänen saßen am Dienstag wegen schweren Raubes in Linz vor Gericht. 
Johanna Schlosser / picturedesk.com

Im September 2021 sollen vier in Österreich lebende Rumänen einen 46-jährigen Taxilenker brutal ausgeraubt haben. Der Taxler hatte sich mit der damals 17-jährigen Rumänin ein Treffen auf einem Sportplatz in Langenstein (Bezirk Perg) ausgemacht. Er erhoffte sich laut der 17-Jährigen Sex, wurde schließlich aber von dem damaligen Freund der jungen Frau, deren Bruder und einem bisher noch Flüchtigen brutal ausgeraubt.

Der Hintergrund der Tat blieb schwammig: Die heute 18-Jährige, ihr 20-jähriger Bruder und der 22-jährige damalige Freund kennen das Opfer schon länger. Immer wieder habe er die junge Rumänin im Taxi zum Vater ihres Kindes gefahren.

Hoffnung auf Sex im Spiel

Dabei sei es aber nicht nur beim Taxi-Fahren geblieben. Der 46-Jährige soll der damals 17-Jährigen Avancen gemacht, diese seine Hoffnung auf Sex genährt haben. "Er hat mir öfter 30 oder 40 Euro gegeben und sich erhofft, dass ich irgendwann mit ihm schlafe", so die junge Frau.

Das habe ihrem Bruder und dem damaligen Freund gar nicht gefallen. Bei einem Beisammensein in der Wohnung der Mutter des Geschwister-Paares in Langenstein soll dann die Entscheidung gefallen sein, den Taxler auszurauben und ihm "eine Abreibung" zu verpassen.

"Der Taxifahrer hatte ihr gerade eine Nachricht geschrieben und sie wieder nach Sex gefragt. Das machte uns so wütend, dass wir ihm eine Abreibung verpassen wollten", so der damalige Freund der Rumänin.

Geldtasche des Taxler Ziel des Raubs

Zugleich sei auch Geld im Spiel gewesen. Laut Richter hatten alle fünf finanzielle Sorgen. Der 22-Jährige hat sich erst vor kurzem einen Audi A6 für 6.000 Euro gekauft und 2.000 Euro angezahlt. Die restlichen 4.000 Euro habe er laut eigener Angaben nicht.

"Ich wusste, dass er in einer Geldtasche am Armaturenbrett immer eine höhere Summe Geld aufbewahrt. Die wollten wir haben", erzählte die 18-Jährige.

In der Küche der Mutter fassten sie schließlich den Plan. Der 22-jährige damalige Freund der Angeklagten beschrieb das Vorhaben so: "Ich war zuständig, meine Freundin aus dem Auto zu zerren, damit es so aussieht, als ob auch sie ein Opfer ist. Ihr Bruder und ein weiterer Freund sollten dem Taxler mit einer Softgun und einem Messer bewaffnet Angst machen."

Warum sie dann auf den Taxilenker eingeprügelt haben: "Ich bin so wütend geworden, weil er meiner Schwester geschrieben hat, da habe ich mit dem Pistolenknauf zugeschlagen", gibt der Bruder des "Lockvogels" zu.

Der vierte Täter konnte noch nicht gefasst werden und hält sich im Ausland auf. Von ihm sei aber der Großteil der Gewalt ausgegangen, so die drei Angeklagten.

Taxler erlitt eine Kopfprellung

Der Taxler erlitt bei der Attacke eine Kopfprellung, Hämatome und eine Rissquetschwunde am Hinterkopf, die im Spital genäht werden musste.

"Das wollten wir gar nicht so. Ich war richtig schockiert, als ich die Bilder von den Verletzungen gesehen habe. Ich kann nicht mehr schlafen und nicht mehr essen. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal hier sitzen würde", gab die 18-Jährige reumütig zu Protokoll.

Der 46-Jährige selber konnte sich nicht mehr richtig erinnern. "Ich weiß nur noch, dass sie auf einmal aus dem Auto gestiegen ist, dann sind vier Männer auf mein Auto zugelaufen. Sie haben die Autotür aufgerissen und angefangen, auf mich einzuprügeln."

Er bestätigte, der jungen Frau immer wieder Geld gegeben zu haben, das sie zunächst immer zurückgezahlt habe. "Dann hat sie es nicht mehr zurückgezahlt und ich habe ihr nichts mehr gegeben." Wie der Mann zu den angeblichen Sexwünschen steht, wurde im Prozess nicht behandelt.

Wirklich viel stehlen konnten die vier Angeklagten aber nicht. Dem Taxler gelang es, das Auto zu starten und davonzufahren.

Urteil für Dienstag erwartet

Dem Bruder und dem damaligen Freund der 18-Jährigen wird außerdem eine Reihe an Einbruchsdiebstählen im Zeitraum vom 9. September bis zum 25. Dezember 2021 vorgeworfen. Das Urteil fiel am Dienstagnachmittag.

Die 18-Jährige wurde zu einer bedingten Haftstrafe von 12 Monaten verurteilt worden – ihr 20-jähriger Bruder bekam acht Monate unbedingt und 16 Monate bedingt – der 23-jährige Freund der 18-Jährigen hat 30 Monate unbedingte Haft bekommen, wie "Heute" vom Gericht erfuhr. Die Urteile sind nicht rechtskräftig, die Staatsanwaltschaft erbat sich Bedenkzeit.

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