Österreich

"Mein Taferl ist jetzt leider illegal"

Heute Redaktion
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Andrea V. staunte, als ihr ein Behördenbrief ins Haus flatterte: Sie muss ihr Wunschtaferl abgeben, da es die Zahl 18 enthält - wegen einem Nazi-Code.

"Aus beruflichen Gründen habe ich seit Jahren ein Wunschkennzeichen. Ich bin Logopädin im 18. Bezirk, 'Logo 18' ist meine Marke", erklärt Andrea V. aus Wien. Damit ist nun Schluss: Vor kurzem schrieb ihr das Verkehrsamt, dass sie das Nummernschild nicht mehr verwenden dürfe.

18 – ein Code für "Adolf Hitler"

Die Zahl 18 könnte auch für "Adolf Hitler" (erster und achter Buchstabe im Alphabet) stehen. Die Zahlenkombination ist seit einer Gesetzesänderung vor drei Jahren illegal. "Das ist doch völlig lächerlich", ärgert sich Andrea V. "Am Freitag muss ich das Kennzeichen nun nach 15 Jahren zurückgeben."

Kostenexplosion

Dazu kommen zusätzliche Kosten und gleich mehrere Amtswege. "Zum neuen Kennzeichen brauche ich noch eine Änderung des Parkpickerls und eine neue digitale Vignette. Auch der Zulassungsschein muss umgeschrieben werden. Es wird mich 150 bis 200 Euro kosten." Zahlen muss Andrea V. selbst. Nur die 50 Euro Bearbeitungsgebühr für das Parkpickerl wurden ihr erlassen. "Ich nehme mir sicher kein Wunschkennzeichen mehr", so die Wiener Logopädin

Diese Nummern sind verboten

Im Sommer 2015 wurde das Kraftfahrgesetz geändert, seither sind alle Nazi-Codes auf Nummernschildern verboten. Darunter fallen zB.: 18 ("Adolf Hitler"), 28 ("Blood&Honour"), 828 ("Heil Blood&Honour"), 74 ("Großdeutschland"), 84 ("Heil dir"), 88 ("Heil Hitler"), H8 ("Heil Hitler"), 311 ("Ku Klux Klan"), 444 ("Deutschland den Deutschen"), 198 ("Sieg Heil"), 1919 ("SS"), 191 ("SA"), 420 (20. April, Geburtstag von Hitler). Auch verboten: C18 ("Combat A. Hitler") und 1488 ("Auf Deutschland, Heil Hitler")

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